void - 01. Juni 2003

Tief unter dem Berg

... wir standen in einem Höhleneingang. Der Gang war eiförmig und schien aus reiner Erde zu bestehen. Man konnte gerade mal 2m weit sehen. "Ich übergebe dir die Führung und werde hinter dich treten" und so tat ich es auch.

Ich stand gerade mal eine 1 Sekunde hinter meinem Begleiter, da begann ein lautes Tosen. Der Tunnel stürzte vom anderen Ende her zusammen. Alles fiel in sich zusammen, nicht nur die Höhle, sondern die ganze Welt, die wir gerade besuchten. Hinter uns begann bereits alles instabil zu werden. In Anbetracht dieser Situation sah ich weit in den Berg hinein und konnte erkennen, dass ein mächtiger Strudel auf uns zu kam.

Der Strudel riß uns beide nach unten. B. hatte jegliche Kontrolle verloren und fiel schneller als ich. Ich ließ mich auf seine Höhe fallen, doch er fiel noch schneller. Dann ließ ich mich noch schneller fallen, so dass ich etwas unter ihm war. Ich begann ihn festzuhalten und hoffte ihn so zu stabilisieren.

Von weiten konnte ich schon den Sandboden sehen. Sanfte Landung - der Strudel riß ab. Wir befanden uns tief unter dem Berg. Links war ein See mit schwarzem Wasser. Rechts von mir war eine Felsvorsprung.

Hier war ich jemand anderes - größer und kräftiger gebaut und ich hatte langes angegrautes Haar - ich war ein Indianer. Hinter den Felsvorspring machte ich zunächst einmal Feuer. Dann setze ich mich. Ich sah zu meinen Begleiter, er stand teilnahmslos da.

"Geh ins Wasser!" - er drehte sich mit dem Gesicht zum Wasser und das war's. Ich blieb noch ein Weilchen sitzen, dann stand ich auf und ging ins Wasser. "Komm, folge mir." Er kam nach und begann zu stocken als ihm das Wasser bis zur Brust ging. Ich ging weiter. Das Wasser stand 20cm über meinem Kopf, da ich um meinen Zustand wußte, hatte ich kein Bedürfnis zu atmen. Ich rief ihn mehrmals.

Er hatte zunächst große Probleme. Durch die telepathische Verbindung hatte ich das Gefühl als würde er Wasser schlucken. Doch da mußte er alleine durch, ich kehrte um und setzte mich ans Feuer. Ich kann nicht sagen, ob er dann stehen blieb oder weiterging. Nach etwa 5min kam er wieder heraus. Er kam auf mich zu, ich stand auf und ging auf ihn zu. Er umarmte mich und übertrug ein Gefühl der Dankbarkeit auf mich. Die Umarmung wurde gelöst. Ich setzte mich wieder und er wurde wieder so teilnahmslos wie zu vor, machte wenige Schritte Richtung See und starrte aufs Wasser.

Nach einem Weilchen nahm ich einen brennenden Holzscheit und gab B. zu verstehen, dass es Zeit sei für den Aufbruch. Wir gingen ein paar Schritte, ich warf den Holzscheit um das Tor zur Oberwelt zu öffnen. Ein schmaler Lichtkegel erschien. Ich schob B. in die Mitte und stellte mich an seinen Rücken, um ihn festzuhalten. Dann ging es nach oben. Wir kamen wieder in den Höhlentunnel, ich führte ihn hinaus bis zu einem bewachsen Plateau. Dem Stand der Sonne nach mußten Stunden vergangen sein.

CU

void


Quelle: Tief unter dem Berg

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