void - 12. Mai 2003

Der äußere Rand des ICH

Die Welt ist hektisch geworden. Alles dreht sich schneller. Doch wer das Laufrad nicht wenigsten einmal anhält, der wird nicht begreifen, warum sich das Rad dreht und für wen es sich dreht. Ich "eilte" anfangs von einem OBE-Erlebnis zum nächsten. Durch die fehlende Tiefe entging mir der große Zusammenhang - ich verlor den Überblick. Ich legte mehr Wert auf das Dingliche als auf die Geste, durch die mir das Geschenk zuteil wurde.

Mein Anliegen ist es heute, die Aufmerksamkeit für die kleinen Zusammenhänge zu schärfen. Nicht immer liegen Ereignisse so dicht beieinander wie in diesem Bericht geschildert, doch das ist selten das Problem - wie oben gesagt, ich muß kurz anhalten und mich umdrehen.

10. Mai 2003

1. OBE: Bevor es losging, dachte ich kurz an die Botschaft vom letzten Mal: ich legte die Hände geöffnet in einander ohne die Finger zu verzahnen. Ansonsten saß ich ganz gemütlich in einem Sessel. Der übliche Countdown von 10 bis 0 verlief normal und es folgten die üblichen Gedanken, wenn man zur Ruhe kommen will. Die innere Ruhe kehrte ein. Nach dem Abdriften tauchten die ersten Bilder auf ...

Ich rief mich zur Ordung. Entspannung und Wachheit waren in einem guten Verhältnis. Also raus. Ich nutze meine Erinnerung und einen kleinen Trick, um vollständig in den EK zu wechseln. Im Flur gab es 3 Schalter direkt nebeneinander. Da sich der EK/Traumkörper von Details magisch angezogen fühlt, konzentrierte ich mich auf die Schalter. Nur kurze Augenblicke später war ich vollständig im Flur. 2 der 3 Lichtschalter sah ich schon gut, an dem dritten hatte ich kein Interesse mehr, also stoppte ich die Prozedur. Huch! Ich war wieder zurück im PK. Ich startete sofort einen 2. erfolgreichen Versuch in den Flur zu gelangen ...

Kaspar und ich machten Pause. Warum bin ich so plötzlich zurückgeschnippst? Jetzt erinnerte ich mich. Bevor wir diese OBE-Runde starteten, nahm ich mir vor gleich nach dem Austritt sofort in den PK zurückzukehren. Nach dem Ende der Lichtschalter-Prozedur fiel ich wohl in ein kleines BW-Loch und das UBW samt Gedächtnis übernahmen die Führung.

2. OBE: Neue Runde. Countdown, kurze Ruhe und raus.

Ich besuchte ein nettes Paar um mich zu verabschieden. Obwohl ich selbst ein wenig überrascht war, wirkte alles ganz natürlich. Wir trafen uns an einer erhöhten Position. Ich konnte keinen von beiden sehen oder erfühlen, dennoch führten wir kurze Gespräche. Vermutlich unterhielt ich mich mit ihren "höheren Instanzen", denn ich wußte, dass sie tief schliefen.

Beim Streifzug durch die Wohnung dachte ich mir, betrachte dich doch noch mal im großen Spiegel. Im Flur angekommen stand ich vor dem Spiegel. Doch er spiegelte nichts, er hatte nur einen matten Glanz. OK, ich drehte mich weg und überlegte, was ich als nächstes tun könnte.

Mein BW sprang zum Körper zurück, doch ich war noch außerkörperlich. Es wurden "unbewußt" weitere Instanzen von mir zum Spiegel gesandt. Wir waren nun zu viert, faßten uns an den Händen und tanzten ein wenig. Die Initiative ergreifend führte ich alle zusammen, denn ich wollte weiter. Ich betrat die Küche. Es schien als wenn sich hier die Zeiten vermischten. Die Einrichtung wechselte ständig hin und her. Dieses Phänomen kann auch durch meine abfallende BWK verursacht worden sein. Im Flur begann schon alles leicht anzugrauen.

Ich ging zurück in die Diele. Von der Mitte aus machte ich einen Flick-Flack durch die Haustür. Ich stand draußen und mit einer kleinen Verzörgerung bemerkte ich die Sonne. Die Abendsonne blendete mich. Auf der Straße angekommen verlor ich das BWK. Der Verlust trat langsam ein, er wirkte wie die Umkehrung zur OBE - wirre Gedanken ohne Bezug, viele Gedanken wurden plastisch und schienen aus mir heraussprudelen.

Die Umgebung war jetzt schwarz. Die Gedanken wirkten wie Sternschnuppen. Sie waren teilweise "greifbar". Es gab wiederkehrende Gedanken, das waren solche, die Bedeutung hatten: "Ich liebe mich grenzenlos", "Ich bin creativ" ...

In den Momenten, wo ich aus der halbluziden Traumwelt auftauchte, öffnete ich mein Tentakel[1]. Es bildete sich ein Wirbel, dessen Farbe ein tiefes, fast giftig wirkendes Gelb war.

Pause: Während ich alles rekaputierte, stellte ich eine Gemeinsamkeit zu Monroes 2. Buch fest. Die letzten Wochen konnte ich mich beim Austritt sehen. Entweder sind das Bilder meiner Fantasie oder ich sehe mit dem ersten EK auf den zweiten und bin somit häufig mit dem 2. EK unterwegs. Aber wirklich wichtig ist das nicht.

Kaspar meinte in den letzten Wochen, dass ich jetzt bereit sei für die große Reise zum EXCOM, wie Monroe es nannte. Mein Gefühl stimmte dem noch nicht ganz zu, aber ich wußte, es wird demnächst passieren.

3. OBE: Countdown, Ruhephase und warten. Das wäre fast schief gegangen. Ich fing mein BW ab und formulierte ein Mantra: "Ich bin wach und reise zum ICH". In den nächsten 10min rutsche ich trotzdem mind. 3mal ins Schlummerland ab. Jetzt griff das Mantra und ich war voll da. Ich bemühte mich ins Tentakel einzutauchen. Ich bemerkte zwar ein sanftes Eintauchen, aber sonst passierte nichts. Vermutlich bin ich noch öfter eingetaucht, auch wenn ich mich nur an ein weiteres mal erinnern kann.

Lange Zeit geschah nichts. Es fühlte sich an wie ein Schweben, allerdings ist das nicht zu vergleichen mit einem OBE-Schweben. Eine sanfte Kraft hielt mich in diesem Schwebezustand. Auf einmal schoßen wieder tausende Gedanken an mir vorbei. Alle waren wie vormals sehr plastisch.

"Was ist der Schleier?" Mit dieser Frage gab es ein gedankliches Zischen. Jetzt wurde das Blickfeld auf 2 braune Kugeln freigegeben. Eine von ihnen stand auf halb Zwei (oben rechts). Sie bewegte sich ganz langsam um die "zentrale" Kugel herum.[2] Ganz langsam schwebte ich auf die größere zu.

Alles war weder leicht noch schwer - es war einfach "natürlich". Es gab hier keine Kategorien.

ICH: Wir sammeln alle ein.

Ich näherte mich langsam.

ICH: Willkommen. Komm ruhig näher.

Jetzt kamen wieder die plastischen Gedanken. Einen von ihnen ergriff ich: "Was-Wer ist A.?" Die Frage war noch nicht ausformuliert, da erhielt ich schon Antwort. Ich blockierte sie, so dass das Bild zerriß. Aber solche unkontrollierten Frage-Antwort-Spielchen gehörten hier nicht her.

ICH: Konzentrier Dich!

Die Anweisung lautete anders, aber es gibt keine bessere Entsprechung dafür. Für einige Augenblicke verweilte ich, dann folgte ich einem innern Leitstrahl.

ICH: Komm rein.

Nach der braunen Oberfläche tauchte ich in einen schwarzen, unförmigen Raum. Alles wirkte zerknittert wie Papier.

void: Was ist das?
ICH : Den Raum mußt Du auffüllen. Deine Aufgabe. Du weißt, was zu tun ist.(?)
void: Ja.

void: Das ist ganz schön viel!
ICH : Nein, Du mußt nur anfangen.

Ich flog weiter. Der Raum schien sehr groß. Die angrenzenden Gebiete links, rechts und oben war schon gefüllt. Das Füllmaterial hatte meine Kennung, aber sie war verändert - so als läge viel Zeit zwischen dem Jetzt und dem Auffüllen oder es gab/gibt tatsächlich einen Teilaspekt von mir.

ICH: Konzentrier Dich!

void: Es ist so dunkel, es könnte langsam hell werden.
ICH : Mach doch Licht.

Von links nach rechts wanderte ein "Malerpinsel", der alles weiß malte. Zwischendurch gab es grüne Konturen. Ein runder Raum wurde sichtbar. Ich drehte mich um und erblickte in der Mitte eine Halbkugel aus Glas. Das darunterliegende war nur teilweise zu erkennen. Zwei Mondsicheln waren durch einen geraden Stab verbunden. )-( Die Grundstrukturen waren noch untereinander weitverzweigt. Die Farbe war Silber.

Ich legte mich mit meiner Vorderseite auf die Halbkugel. Die Oberfläche paßte sich langsam an und zog mich in das Zentrum. Dann fiel ich sanft mit einer Drehung nach unten. Mein Blickfeld wurde grau.

ICH: Konzentrier Dich!

Mein BW blitzte nur noch in kurzen Abständen auf. Alles wurde grau. Ich ließ mich treiben.

ICH: Nichts passiert (hier) von alleine.

Doch ich war am Ende meiner Kräfte. Ich kam ganz sanft in meinen Körper zurück.

Ich kann hier nur Auszüge widergeben, denn es wurde viel mehr beredet. Das ICH forderte mich unzählige mal auf mich zu konzentrieren. Es ist außerordentlich gesprächig. Und wie sollte es anders sein als dass es Fragen, bevor sie ausformuliert waren, vollständig und logisch beantwortete.

Mir ist noch etwas bemerkenswertes aufgefallen, auch wenn es Spekulation ist: Innen gibt es keine Spiegelungen (der äußeren Realität). Jede Form basiert dort auf Grundmustern.

Kaspar mußte bei der Berichterstattung mehrfach schmunzeln, weil es doch reichlich Übereinstimmung zu geben scheint, obewohl ich das dritte Monroe-Buch noch nicht gelesen habe. Wir führten dann noch ein langes und sehr schönes Gespräch, in das ich Gespächsinhalte von meiner Reise einbringen konnte. Ich möchte einige Kernaussagen widergeben:

Alles hat einen Sinn.

Das Leben enthält immer "eine" Zufallskomponente. Diese entsteht durch das Zusammenwirken vieler Wesen. Die Komponente ist so komplex, dass sie nicht vorhersehbar ist. Dies muß so sein, damit es Weiterentwicklung gibt.

Regel: Wir erschaffen zwar die Realität, dennoch können wir nicht alles beeinflußen. Diese Regel dient dem Lernen von Akzeptanz (Annehmen).

Kein Inhalt ohne Form. Wenn Gedanken (Energie) nicht transformiert werden, sind sie wertlos. Entwicklung ist (fast) immer formgebunden.

Begrenzungen sind sinnvoll, damit die Lektionen funktionieren. Es soll aus dem Leeren geschöpft werden.

Anmerkung: Jemand aus meiner Vergangenheit könnte der Seelenpartner sein. Wir waren lange zusammen, sind es aber nicht mehr. (Antwort gekürzt)

Wie ist das mit dem Seelenpartner, wenn man eine neue Beziehung eingeht? Was fühlst du? Du bist doch dann untreu? Nein, denn die seelische Beziehung ist von der irdischen "getrennt". Die menschliche Beziehung erfüllte hier eine Funktion. Ich habe kein schlechtes Gewissen. Aus menschlicher Sicht ist die Beziehung zu Ende. Es gibt kein Zurück. Das machbare wurde gemacht - gutes wie schlechtes. Man könnte sagen, ich liebe sie noch, doch ist die Form eine andere.

[1] Das Tentakel entspricht dem Chakra unter dem Bauchnabel. Die Beschreibung Tentakel wähle ich deshalb, weil es meine visuelle Wahrnehmung davon ist. Weiterhin läßt sich so der Energiefluß besser koordinieren. (Siehe auch http://www.f25.parsimony.net/forum63353/messages/4242.htm)

[2] Anfangs glaubte ich, dass die rotierende Kugel eine Teilpersönlichkeit von mir ist. Etwas anderes ist aber viel wahrscheinlicher. Die Kugel ist ein BegleiterIn ("Seelenpartner") - wenigsten für eine längere Zeit.

PS: Keine Ahnung von wem die ersten beiden Abschnitte sind. Ursprünglich standen dort noch 2 weitere, die ich wieder gelöscht habe ... Irgendwie sind sie von mir, aber irgendwie auch nicht.

cu - void


Quelle: Der äußere Rand des ICH

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