Petra - 12. April 2003

Hurra - eine neue OBE-Erfahrung und was ich daraus lernte...

Folgender Bericht und meine gewonnene Erkenntnisse ist sicherlich auch interessant für jene, die ebenso noch garnicht so lange sich damit befassten und bisher häufig daran scheiterten wirklich "hinauszukommen". Ich hoffe, ich kann meine hier niedergeschriebene Erkenntnisse den einen oder anderen zu einem Denkanstoß bewegen was vielleicht die Ursache sein könnten? ^^

Heute morgen um 8:00 Uhr klingelte mein Handywecker. Ich hatte den mit absicht gestern abend so früh gestellt, obwohl ich ausschlafen wollte. Der sinn erfüllte seinen Zweck, er weckte mich, und ich konnte mein neuer Versuch einer OBE starten. Insgeheim jedoch hatte ich nur wenig Hoffnung das es funktionieren würde. Der letzte OBE war schon über ein Monat her und selbst der verlief nicht sonderlich Erfolgreich. Darüber hinaus besaß ich ein nicht unerheblicher Störfaktor in form von zwei aufgeweckte, quierlige Kater, die munter in meinem Schlafzimmer quer hin- und her tobten und dabei ein polternden Lärm verursachten. Trotz Störfaktor und mein schon fast aufgegebener Glaube und erhöhter Skepsis, das es funktioniere, horchte ich schließlich in mich hinein.

Der Vorteil von morgendlicher OBE-Versuche lag sofort auf der Hand und war mir in diesem Moment des Versuchs einleuchtend. Der körper war noch entspannt und schläfrig und wohlig unter der Bettdecke, während der Geist gerade begann wie ein computer "hochzufahren" und sich des Tages bewusst wurde. Ich merkte aber das ich ebenso schnell auch wieder wirklich einschlafen konnte, also wartete ich erst garnicht ab bis ich irgendwelche oft beschriebene "Töne" hörte, oder "Schwingungen" spürte, und "zog" sofort das charakteristische, eigenartige Gefühl von "zusammenschrumpfen" herbei.

Ich glaube ich habe bisher noch nie so schnell diesen charakteristische Bewusstseinszustand herbeiführen können wie heute morgen. Viele Dinge, was ich in Peterson's Buch und in OBE-Foren gelesen habe, gingen mir in bruchteile einer sekunde in Form von wissen durch den Kopf. Seit dem letzten vergeblichen Versuch einer Loslösung nahm ich mir fest vor, mir einzureden, das das "Festkleben", wie ich es schon oft in Foren laß, wie auch die "straffgespannte Silberschnur" die fest am Körper zieht, NICHT unbedingt sein muss. Denn seit ich dies las von "Feststecken" und das "zurückziehen" wie bei Petersons Lektüre beschrieben, machte ich just in diesem Glauben das das so ist, ebenso scheiternde Erfahrungen. Ich kämpfte ständig gegen das "Festkleben" an, krabbelte wie auch mal in einem Forumsbeitrag beschrieben nur mit größter Anstrengung hinaus, oder kämpfte sonst wie gegen den ständig vorhandenen "zug" an, als wäre ich an einem straffen Gummiband festgebunden das mich in jedem augenblick, wieder zurückschnellen kann, sobald ich auch nur ein Augenblich der Achtsamkeit fallenlasse.

Soweit so gut.

Ich führte überraschend schnell diesen Zustand herbei wo ich wusste, das war der heikle "Kippmoment" wo ich entweder wieder ganz enschlief und das Bewusstsein verlor, oder mich hinausziehen konnte. Ich wusste ebenso, zuviel Anstrengung konnte ebenso schiefgehen. Es galt, die richtige Dosierung zu finden. Es lässt sich schwer beschreiben den ganzen Vorgang - wie kann man etwas in worte fassen, wofür es vielleicht keine passende Worte gibt? Als würde man versuchen, einem Blinden die Farbe blau mit emotionswörter zu beschreiben.

Das Gefühl des "Zusammenziehens", das ich erzeuge um eine OBE zu induzieren scheint wohl auch eine ganz eigene Methode zu sein, denn dies habe ich bisher auch nur einmal in einem Forum gelesen. Es heißt, man würde das Bewusstsein auf einem winzigen Lichtpunkt im Kopf zusammenschrumpfen lassen. Ob es das ist, weiß ich nicht. Diese - meine eigene - Methode war für mich bisher noch der erfolgreichste von allen. Die ganzen Visualisierungs- und Schaukelmethoden waren allesamt unzufriedenstellend. Es war richtig, als ich dann schließlich meine Erfahrung in einem Forumsbeitrag bestätigend las, das man dabei doch zuviel Energie und Konzentration verbrauchte, um eine Visualisierung aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Wichtiger ist, sich auf das innere Gefühl zu konzentrieren. Nein, nicht "konzentrieren" in dem sinne, sondern eher "lauschen", darauf achten, hineinhorchen und das innere wahrnehmen, bewusstseinsänderungen wahrnehmen.

Als ich also an diesen entscheidenden, erfolgsversprechenden "Kippmoment" lag, und gerade auch schon beginnen wollte mich hinauszuziehen ("ziehen" ist eigentlich auch ein falsches wort. Ebenso falsch würde "hinausdrücken" oder "hinausschweben" sein. Es gibt kein Wort dafür, wie man diesen Vorgang und Gefühl am zutreffendsten beschreiben kann. Denn weder ziehe, drücke noch schwebe ich einfach hinaus. Vielleicht lässt sich das Gefühl am naheliegendsten beschreiben, wenn man sich vorstellt man ist eine "Zelle" die sich jetzt einfach teilt. Als wäre es jetzt das selbstverständlichste auf der Welt).

Leider kamen meine zwei störfaktoren Katzen in die Quere und wurde wieder aus dem halbschlafenden Zustand geweckt. Aber so leicht gab ich nicht auf, ich versuchte es erneut - und konnte tatsächlich ein zweites mal das "zusammenziehen" erzeugen. Ich dachte mir ("denken" tut man eigentlich in diesem moment nicht mehr, es gehen mir keine Worte mehr durch den kopf sondern einfach nur wissen. Das wissen ist einfach da, vorhanden; unendlich viel schneller, als die träge Worte der Sprache in den normalen Gedanken. Ich frage mich dabei, wiso wir langsame Worte in unseren Gedankenmonologe benutzen, wenn doch einfach das wissen, erkenntnisse so unendlich schneller ist? Wir verlangsamen unseren Gedankenprozess mit Ausformulierungen der gesprochene Sprache im Geiste. Verrückt nenne ich das!) vielleicht benutze ich mal eine "Ausstiegsmethode" die Peterson öfters in seiner Lektüre beschrieb. Ein rückwärts-purzelbaum über den Kopf. Und siehe da - ich fühlte tatsächlich, ich habe mein Astralen körper wie zu einem purzelbaum nach hinten zusammengezogen und wollte einfach über den Kopf hinaus.... und just diesen Moment kam wieder das nervende Gefühl des "festhängends". Aber ebenso just in diesem Moment kehrte der unausformulierte Gedanke, das es nicht sein muss! Ich kann einfach hinaus, es muss nicht festhängen! Und siehe da - ich befreite mich. Ich verschwendete keine weitere Gedanke damit, das ich anfangs erst nichts sehen werde, ich habe mich sogleich auf dem Weg gemacht Richtung meiner Schlafzimmerfenster mit dem wissen, das Sehen wird sich bald einstellen. Das "dunkel" um mich herum lichtete sich auch schon sofort, kaum das ich einen meter von meinem Körper entfernt war. Ich behielt das wissen bei, es müsse kein Gummizug vorhanden sein, das mich in jedem augenblick zurückzog, es müsse kein ankämpfen gegen irgendwas sein. Dieses wissen half. Ich spürte zwar noch ein gewisser "widerstand", als würde noch immer ein zäher Kaugummi an mir kleben, aber ich habe es mir einfach "untersagt", zuzulassen, das etwas an mir "zieht".

Mein Weg ging hinaus aus dem Fenster, es war taghell (logisch, war ja auch schon nach 8 uhr morgens). Ich flog über die hintere Gärten und war fasziniert von den leuchtenden Farben um mich herum. Einer der Gärten hatte ein so saftig grünes Gras das es schon fast künstlich wirkte. Da drauf stand ein... lila Kuh? (*lach*) Das war mein erste Gedanke, da steht ein ein lila Kuh auf der grüne wiese! Aber ich konnte genau genommen es nicht als Kuh erkennen - eher einfach ein lila fleck auf dem grünleuchtenden Rasen. Wahrscheins hat meine Fantasie die Milkaschokolade-werbung herausgeräumt und aus dem lila-fleck ein lila-Kuh daraus gemacht. Ehe ich mich weiter damit befassen konnte, was es denn wirklich war.... unterbrach auch schon in diesem Moment meine zwei herzallerliebste Katzen meine Reise, indem sie gerade, sich gegenseitig jagend, munter über meinem Bett hüpften (*grml*)

Ich war hartnäckig. Ich wollte es jetzt wissen! Als sich die zwei Kater wieder beruhigt haben, startete ich meinen dritten versuch! Ich spürte, das ich schon so langsam wirklich wach werde (habe ja auch schon über 9 stunden lang geschlafen, und so langsam wurde mir das längerliegenbleiben auf dem harten, billigen Matratze unangenehm), und nicht mehr viel Zeit habe. Das ohne-worte-wissen war da, das ich ja auch mal in einem Forumsbeitrag las, das es immer besser klappen würde, je öfters man innerhalb kurzer Zeit versuchte.

Wieder startete ich mein Exkursion mit dem Petersons-Purzelbaum-rückwärts. Ich entschied mich - da ich nicht wusste wie lange der dritte versuch wegen meiner immer unruhig werdende Katzen noch gehen würde - einen kurzen Ausflug zu unternehmen - nämlich nach unten zu meine Nachbarn unter mir. Ich nahm den Weg wie ich sie laufen würde - durch meine Diele, hinaus zum Treppenhaus (wobei ich die treppen nicht "hinabstieg", sondern spasseshalber einfach die Abkürzung über das Geländer machte. Ich hoffe nur, ich komme nicht dann auf diese idee, wenn ich gerade vollgetrunken das Treppenhaus besteige *lach*). Ich weiß nicht warum, aber die Tür unten stand einladend offen und ich ging neugierig hinein. Ein kleines bischen schämte ich mich, das ich so neugierig die Wohnung des Nachbarn unter mir anschaute, aber schließlich war ich froh, überhaupt mal wieder ein OBE hinzukriegen nach über einen Monat voller mißerfolge! Es war leer, scheinbar keiner daheim. Das Schlafzimmer war nett eingerichtet, auffallend ein wunderschöner, altes Möbelstück als schrank, eine Antiquität! Der nächste raum war dunkel - offenbar die Rolladen noch runtergezogen. Nur schwaches licht strömte aus den spalten der Fenster hinein. Irgendwie verlor ich die Orientierung in der Wohnung meines Nachbarn, und irgendwie kam ein tiefes unausgesprochenes Wissen, das ich nicht mehr lange das Bewusstsein behalten werde. Ich befand mich offenbar in einer Diele mit einem großen Spiegel. Neugierig ging ich darauf zu, was ich im Spiegel sehen würde. Nichts? Oder mich selbst?

Das Gesehene verblüffte mich. zunächst sah ich tatsächlich nichts darin, obwohl ich mich direkt davor - aber mit einiger Entfernung - befand. Ich ging noch näher an den spiegel heran, bis ich das Gefühl hatte, ich stünde nur noch wenige Zentimeter davor. Und dann sah ich mich darin! Es war unheimlich spannend mich zu sehen. Als würde ich einen fremden studieren, betrachtete ich die Gesichtszüge, die etwas dick geworden aussah (ich nahm mir vor, doch bischen abzunehmen!), meine Haare die wie frisch aus dem Bett gestiegen total zerzausst in alle himmelsrichtungen standen (ja und zum friseur muss ich auch, das wusste ich schon länger das es notwendig ist), ich betrachtete mein Mundwinkeln (warum sind sie so traurig nach unten gezogen?), und meine Augen....

...Die Augen. Meine eigene Augen verblüfften mich am allermeißten. Egal wie ich versuchte zu schauen, ich konnte nicht mir selbst in die Augen schauen! Es war total verrückt! Die Augen blickten irgendwo ins Leere an mir vorbei geguggt, aber ich selbst konnte genau in die Augen des Spiegelbilds blicken. Ich konnte mein eigener Blick nicht fokusieren, als würde ich einen anderen Menschen anschauen, der mir nicht in die Augen schauen konnte, und immer nur knapp vorbei was anderes an meinem Gesicht zurückschaute. Ich drehte meinen Kopf nach links und rechts, bewegte meine Augen, und sah meine "Bewegungen" synchron im Spiegel, aber egal wie sehr ich mich bemühte, ich konnte mich im Spiegel nicht selbst in die Pupillen zurückschauen lassen. Und dann verlor ich das Bewusstsein - und träumte einen seltsamen Traum, den ich hier nun nicht mehr niederschreiben möchte.

Mein Fazit aus diesem außergewöhnlichen - außerkörperliche - Erfahrung: Ich habe festgestellt wie sehr das Gelesene (Petersons Buch und OBE-Foren), auch sehr viel dazu beiträgt wie die eigene Erfahrungen ausfallen. Ich laß viel von "festkleben", "Gummizug", gescheiterte Erfolge und Hindernisse von andere OBE'ler in Foren. So kam es, das ich auf einmal ebenso nur noch "festklebte" und ständig gegen einen Gummizug kämpfte, den ich meißt verlor. Bis ich mir irgendwann dachte, in zusammenhang eines denkanstoßenden Forumsbeitrags, das es der eigene Geist und Glaube ist, der die eigene Astralreise bestimmt (natürlich las ich einmal auch mal davon, aber so ernst hab ich das nicht wahrgenommen, ich denke, der erkenntnis muss auch von innen heraus kommen). Ich scheiterte wohl sicherlich auch daran häufig, weil ich annahm, ich müsste jetzt auch die am häufigst beschriebene "Schwingungen" und/oder "Pfeiftöne" wahrnehmen, aber da ich weder das eine noch das andere wahrnehme, ging wohl irgendwas in meinem Unterbewusstsein davon aus, das es nicht klappt. Aber irgendwann fragte ich mich selbst muss es so sein wie andere immer beschreiben und was ich in Lektüren lese? Die Frage darauf wurde mir heute morgen bei meiner gleich zwei erfolgreiche kurzauflüge beantwortet: Nein! Die eigene Erfahrung muss nicht zwangsläufig ebenso ausfallen oder einhergehen wie andere. Ich selbst bestimme. Und wenn ich von nun an fest bestimme, das es keinen art Gummizug an mir zurück in den Körper mehr geben wird, so wird es auch keinen geben - und bewegte mich auch schon viel freier! Ich weiß nicht gegen was ich bisher immer angekämpft habe, weshalb es mich immer so irrsinnige Anstrengungen kostete und gegen einen unerklärlichen Widerstand ankämpfte... aber ich glaube, wenn ich es mir recht überlege, kämpfte ich einfach nur gegen mich selbst an. Ich glaube heute kann ich mit viel Zufriedenheit sagen: "Heute ist ein guter Tag!"

Achja, ich vergaß etwas zu erwähnen, das mir ebenso wichtig erscheint: Als ich dann heute morgen aufstand und aus dem Fenster blickte, wo ich meine erste Reise hindurch unternahm, schaute ich mir die Hinterhöfe und Gärten an. Obwohl es mir mittlerweile fast egal geworden ist, wie "real" meine OBE's sind - denn wichtig sind mir die Erfahrungen und was ich daraus lerne, erblickte ich tatsächlich auf einen wunderschönen, grünen, gepflegten Rasen eines Nachbarn. Vielleicht nicht ganz so schreiendgrün wie ich es astral wahrnahm, aber ich identifizierte es eindeutig. Das Gefühl/Wissen war einfach vorhanden, das es das sei! Denn zu meiner Verblüffung und auch bestätigende Freude, erblickte ich schließlich auf diesem Rasen einen Campingtisch mit einer Lilafarbenen Tischdecke da drauf! Mein Tag begann mit einem Lächeln im Gesicht und mit dem Anblick einer grünen Wiese und lila-Campingtisch *lach*.

Mein zweiter Weg ging zu einem Spiegel. Denn ob ihr's glaubt oder nicht - irgendwie war ich verwirrt mir nicht selbst im Spiegel in die Augen schauen zu können (obwohl ich dies eigentlich so gut wie nie bewusst tat - mir selbst in die Augen schauen - das warum ist eine andere/längere Geschichte). Ich stand heute morgen schließlich an meinem Spiegel in der Diele, blickte mich selbst minutenlang in die Augen, studierte meine Gesichtszüge, als hätte ich mich selbst seit jahren nicht mehr gesehen, betrachtete meine zerzausste Haare, die nicht unähnlich aussahen wie in meiner Astralreise, und nahm jedes Detail in meinem Gesicht, Augen und Bewegungen bewusst wahr. Erst als das seltsame Gefühl, das ich mein eigener Blick nicht fokusieren konnte, nachließ, und mir selbst wieder tief in die Pupillen stieren konnte, zog ich schließlich meine nach unten gezogene Mundwinkeln nach oben und ich fühlte mich zufrieden und frisch und voller Energie, wie schon seit langem nicht mehr.

Grüßle
Petra (28)
Rheinland-Pfalz


Quelle: Hurra - eine neue OBE-Erfahrung und was ich daraus lernte...
Notiz: Geändert

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