katzenhai2 - 13. April 2003

Der Beginn

Hallo.

Ich möchte Euch von meinen Erfahrungen berichten...dem Beginn von OBEs. Ich werde dazu etwas weiter ausholen müssen. Also lange Rede, kurzer Sinn...sozusagen.

Vor Jahren begann mein Unterbewußtsein, mir im Traum das "durch die Wände gehen" beizubringen. Ich fing einfach davon an zu träumen, daß ich durch Wände gehen konnte. Ich war mir in diesen Träumen nicht bewußt (nicht luzid). Mit jedem Traum, in dem ich durch Wände lief, vervollständigte ich diese Technik. Danach begann ich Flugträume zu haben. Am Anfang versuchte ich immer krampfhaft mit ausgestreckten Armen wie ein Flugzeug zu fliegen, hochzukommen, aber ich konnte damit lediglich nur gleiten, es ging aber immer runter, niemals rauf. Mit dieser Technik konnte ich, auch ohne die Arme auszustrecken, langsam einen Abgrund/eine Hauswand hinabgleiten, ohne irgendwie aufzuschlagen. Ich gleite also einfach sanft von oben nach unten, einfach durch den Willen. Dies habe ich sehr sehr lange getan, bis ich dann eines nachts plötzlich das Ausstrecken der Arme sein lies und nur mit dem Willen begann abzuheben, zu schweben. Seitdem ist es mir auch möglich, im Traum willentlich zu schweben und abzuheben, ich kann nun auch jegliche Entfernung durchs "durch die Luft schweben" überbrücken. Es ist noch nicht vollends ausgereift, aber mit jedem Traum verbessert sich diese Fähigkeit zusehends.

Dies nur mal als kleine Vorgeschichte, denn ich denke daß diese Erfahrungen wichtig sind. Während ich schon durch die Wände gehen konnte im Traum und zu schweben begann, traf ich auf dieses Forum. Dieses hat dann den Wunsch nach OBEs geweckt. Das Finden dieses Forums dürfte aber zurückzuführen sein auf den Wunsch als 10-jähriger, auch Astralreisen erleben zu können, denn damals habe ich im Fernsehen (Phantastische Phänomene - Sat1) Leute gesehen die angaben, aus ihrem Körper steigen zu können und in ferne Welten zu reisen. Damals hat mich das so faziniert, daß ich das auch erleben wollte. Bisher sind alle meine Wünsche mehr oder weniger wahr geworden, auch wenn das manchmal 10 Jahre braucht. Aber 'Gut Ding will Weile haben.'

Ich träumte eines Nachts einen Traum und als dieser ausgeträumt war, die Szene beendet war, da begann ich draußen in der umliegenden Umgebung dieser Szene zu schweben. Irgendetwas hob mich und ich konnte bewußt nach links und rechts steuern. Ich versuchte in eine Art Scheune zu fliegen aber plötzlich spürte ich eine Art Widerstand. Ich wurde sanft aber kontrolliert nach oben gehoben...ich begann immer höher zu steigen. Ich versuchte mich krampfhaft dagegen zu wehren, scheinbar weil ich fürchtete die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Aber dann sagte etwas in mir, daß ich nachlassen sollte und ich ließ es zu. Ich stieg immer höher, bis an die Grenze der Atmossphäre und dann versuchte ich den Vorgang zu beschleunigen, indem ich mich auf ein schnelleres Aufsteigen konzentrierte. Aber je mehr ich mich konzentrierte, desto wackeliger wurde der ganze Traum, bis er sich ganz auflöste und ich aufwachte.

Das war das Ereignis, daß ich als 'Den Beginn' ansehe. In Abständen mehrerer Wochen/Monate erlebte ich dann mehr solcher "Ereignisse" und zwar wie folgt:

Vor ca. einem Jahr träumte ich im Urlaub einen Traum, in dem ich vom Boden abheben wollte, das wollte aber komischerweise irgendwie nicht klappen. Ich fühlte mich leicht wie ein Ballon und lies mich treiben und fiel dadurch mit dem Rücken auf den Boden. Und da lag ich nun, wie ein Ballon leichtgewichtig auf dem Boden, aber immer noch den Wunsch im Kopf nach oben (schweben/abheben) zu wollen. Ich strengte mich an, wollte mit aller Macht abheben und der Druck wurde so stark, daß plötzlich eine Art Mauer auf mich zukam...ich war nicht mehr im Traum, ich war halb wach und auch halb im Traum und es war wie eine Mauer, die ich durchbrechen wollte, aber je mehr ich mich anstrengte desto stärker wurde der Widerstand. Ich hörte währenddessen dann auch plötzlich ein ganz lautes Rauschen...durch das Rauschen und den starken Druck bin ich dann auch aufgewacht, ganz allmählich, diese Mauer und das Rauschen waren immer noch ganz leicht vorhanden während ich schon halb wach war. Dann verschwand alles plötzlich und ich war wach.

In einigen Nächten begann ich in einem halbwachen Zustand zu verweilen, ich war halb wach und auch halb im Schlaf. Ich war so müde, daß ich meine Augen nicht aufbekam und auch nicht aufstehen konnte, obwohl ich den Drang verspürte aufzustehen (ich muß dazu noch sagen, daß ich kurz vorher meine Lampe angemacht habe und danach wieder eingeschlafen bin, obwohl die Lampe noch an war). Es war mir sehr wichtig, mich zu erheben, aber ich schaffte es einfach nicht, meine Glieder waren so steif und schwer und müde, daß ich sie einfach nicht bewegen konnte bzw. meinen inneren Schweinehund dazu bewegen konnte, mich zu bewegen. Aber es kam mir alles recht real vor. Ich konnte nach dem echten Aufwachen nur sehr vage unterscheiden, ob das nun ein Traum war oder nicht. Es war ein Traum, ich wußte es war nicht real, aber gänzlich anders als ein luzider Traum. Es war als wäre es real, aber als sei ich leicht betäubt gewesen. Nächte später war ich einmal wieder in solch einem Zustand, aber diesmal hatte ich meine Augen geöffnet (ich hatte wieder vorher meine Lampe eingeschaltet und bin danach wieder eingeschlafen mit eingeschalteter Lampe). Ich sah die reale Umgebung, aber ich blickte wie versteinert nur in eine bestimmte Richtung (ich lag ja noch und war auch noch gar nicht richtig wach...meine Augen waren offen, aber ich schien noch zu schlafen - innerlich irgendwie). Da hab ich meine Hand bewegt und dem Gefühl nach hätte sie genau vor meinen Augen sein müssen, aber da war absolut rein gar nichts. Ich war wach in diesem Moment (naja, mehr oder weniger) und konnte willentlich meine Hand da vor mir hin- und herbewegen, obwohl es nicht meine reale Hand war. Das alles ist noch keine OBE und hat damit auch nicht viel oder unmittelbar etwas zu tun, aber ich denke es ist dennoch nicht unwichtig es hier zu erwähnen.

Dann träumte ich eines Nachts, ich säße vor dem Computer. Plötzlich rechts neben mir, aus einer recht dunklen Ecke meines Zimmers, hörte ich eine Art Melodie. Es war eigentlich nur ein Ton, aber ich hatte das Gefühl es sei eine Melodie, die eigens nur für mich ertönte, um mich zu locken, um meine Aufmerksamkeit einzig und allein auf diese Melodie zu konzentrieren. Ich hatte nämlich wenige Tage vorher mal in die Bücher von Carlos Castaneda hineingeschnuppert und einiges daraus gelesen. Dort war beschrieben, wie ein Nachtfalter Carlos Castaneda mit einer eigenes für ihn gedachte Melodie versuchte, ihn nach draußen ins Dickicht zu locken. Wenn Carlos Castaneda nur dieser Melodie folgen würde, sagte sein Lehrmeister, dann würde er beginnen zu "sehen" (also astral), wie Don Juan, sein Lehrmeister, es nannte. Naja, bei Carlos hats funktioniert, scheinbar war das ein Anlaß meines Unterbewußsein (oder wer weiß von wem sonst), das auch mal zu versuchen. Vielleicht hab ich aber auch nur deshalb überhaupt erst die Existenz einer solche Melodie für möglich gehalten und sie in diesem Traum deshalb zum ersten mal überhaupt erst wahrgenommen. Jedenfalls drehte ich mich dann in die Richtung, aus der das Geräusch kam und sah in die dunklere Ecke meines Zimmers und plötzlich erschien eine Art schwarzes etwas, wie eine Art Wand. Es war nichts physisches, es war als wenn sich der Traum auseinanderschob in zwei hälften, wie eine Art Dimensionspalte. Dann setzte plötzlich ein lautes Rauschen ein und ich sah gebannt auf diese schwarze "Wand", in der sich plötzlich kleine Sternchen begannen zu formieren. Sie fluktuierten (es war mehr eine Art krisseln von weißen Punkten auf diesem schwarzen etwas, was ich sah). Dieses krisseln intensivierte sich immer stärker, es war als wollte diese schwarze Wand auseinanderreißen und das preisgeben, was dahinterlag. Der ganze Traum war nicht mehr präsent, das Zimmer was nicht mehr vorhanden, es gab nur noch mich und diese schwarze Wand. Es war, als wollte sich diese Art Dimensionsspalte aufmachen und mich gleich mitnehmen. Ich begann den Vorgang bewußt zu beschleunigen indem ich mich auf diese schwarze Wand konzentrierte (ich bin im Traum ein Furchtloser weil ich weiß, daß mir im Traum nichts geschehen kann. Ich bin der Träumer der Träume und deshalb suche ich das Abenteuer, weshalb ich mich auf dieses hier auch bewußt einlassen wollte). Aber je stärker ich mich konzentrierte, desto stärker wurde der Widerstand. Ich versuchte die Kontrolle zu behalten und mich stärker zu konzentrieren, aber dadurch bin ich dann leider auch aufgewacht.

Dann eines Nachts träumte ich, ich sei aus dem Bett gefallen. Nein, eigentlich träumte ich nicht den Vorgang...es war einfach so, daß ich mich plötzlich neben meinem Bett wiederfand, ich lag mit dem Bauch auf der Erde. Daneben war der Drehstuhl und ich sah und fühlte den Teppich. Aber ich war so hundeelend müde in diesem Moment, daß ich gerne sofort weitergeschlafen hätte. Ich wußte irgendwie, ich war nicht richtig wach, es war nicht real...aber ein Traum war es auch nicht so richtig. Dieser "Traum" setzte schlicht in dem Moment ein, wo ich neben diesem Bett lag, hundelelend müde. Ich war so müde daß ich mich nicht bewegen konnte, geschweige denn wollte. Ich weiß nur noch, daß ich meinen Finger bewegte und die Teppichfasern berührte. Das alles hatte aber keinen Hintergrund, ich lag da auf dem Boden und war teilweise wie betäubt. Ja, genauso fühlte es sich an. Ich dachte in diesem Moment auch nicht viel, ich war mehr so eine Art Beobachter, ich sah die Situation und begutäugte den Teppich, auf dem ich lag, mehr war da nicht. Dieser "Traum" dauerte ca. 10 Sekunden, danach kann ich mich nicht mehr erinnern, ob ich aufgewacht oder was anderes weitergeträumt habe. Dieser "Traum" ging so plötzlich wie er gekommen ist (in meiner Erinnerung ist schwärze am Anfang und am Ende - es gibt keine Vorgeschichte zu diesem "Traum" und auch keine Nachgeschichte).

Dann träumte ich einen Traum und wurde in diesem Traum luzid. Ich hatte das Verlangen, im Traum eine OBE einzuleiten, wußte aber nicht wie. Statt nun also nach oben wegzuschweben hab ich mir gedacht, probiers mal mit umgekehrter Psychologie und laß Dich mal nach hinten fallen. Flugs in die Tat umgesetzt: Ich sprang und ließ mich nach hinten fallen mit dem bewußten Ziel, nicht auf der Erde aufzuklatschen, sondern durch sie hindurch zu fallen. Das klappte auch, ich fiel und fiel und fiel, ich spürte die Erdschichten an mir vorbeisausen (sehen konnte ich nichts, was stockdunkel). Ich drehte mich um, in die Richtung in die ich fiel, und dort sah ich dann vor mir wieder diese schwarze Wand, die in der Mitte begann mit Sternchen zu funkeln...als wollte sie wie ein Tor sich aufbrechen. Sofort setzte auch das laute Rauschen ein. Instinktiv versuchte ich in diesem Moment wiedermal die bewußte Kontrolle zu übernehmen und den Effekt mit Willenskraft zu verstärken, aber dadurch bin ich nur wiedermal aufgewacht. Ich scheine da noch mit etwas zu "viel" bewußte Kontrolle und Erwartung ranzugehen. Bisher hat das immer zu negativen Ergebnisse geführt, auch bei den Schwebeträumen.

Solch einen Falltraum träumte ich dann in der übernächsten Nacht noch einmal, wurde wieder luzid und ließ mich fallen, wieder dasselbe Spiel und als sich wieder diese Mauer begann zu formen und "aufzureißen", begann ich wieder bewußt die Kontrolle zu übernehmen, wodurch ich natürlich wieder aufwachte. *grr*

Dann vor ca. 1 bis 2 Wochen war ich wieder in einer Art Traum, ich lag in meinem Bett und wollte aufstehen (diesmal war es im Zimmer dunkel). Diesmal klappte es irgendwie, wenn auch sehr schwerfällig (es fühlte ich immer noch alles sehr schwer und müde an). Diesmal konnte ich aber etwas sehen, meine Augen waren nicht mehr so müde und ich konnte sie öffnen. Ich nahm zuerst das eine Bein und setzte es vom Bett auf die Erde und erhob mich dann langsam. Ich hatte das Wissen, daß ich mich von meinem Körper trennte...es war, als würd ich einfach aussteigen. Als ich dann ca. senkrecht da saß (also die ganze Aufstehszene ging recht schnell, ca. 2 Sekunden), gleitete ich plötzlich nach rechts ab, wie als wenn ich ein Bollerwagen wäre, der auf einer Schräge steht und zu rollen beginnt (ich kam mir vor als säß ich im Schneidersitz). Ich schien irgendwie teilweise zu fließen, mein Bewußtsein fing auch an zu schwinden und ich wurde wieder hundelend müde. Ich beginn leicht nach rechts zu kippen. Als ich wenige Zentimeter zurückgelegt hatte (die Bewegung an sich war eigentlich schnell), ließ ich mich bewußt nach hinten fallen (weil ich irgendwie die Situation kontrollieren wollte) und fing dadurch dann wieder an zu fallen...wodurch ich dann auch sofort aufgewacht bin, ohne länger zu fallen, wie in den letzten Träumen.

Tja, das wars bis hierin erstmal. Ich habe vor ca. 1,5 Jahren schon den Wunsch an OBEs an mein Unterbewußtsein weitergeleitet weil ich weiß, daß es in der Lage ist solcherlei "Aufgaben" lösen zu können. Und seitdem scheint es nun loszugehen...und ich habe auch schon seit ich in diesem Forum bin das Gefühl, daß OBEs ein Teil meiner Zukunft sein werden.

Schaun mer mal. :-)) Das Gefühl, daß ich zu hohe Erwartungen habe und sowieso immer die Kontrolle über eine Situation haben muß, war mir schon immer bewußt. Schon damals, als ich bewußt versuchte OBEs einzuleiten war die ganzen Tage immer voll von Erwartungen und ich konnte sie einfach nicht ablegen. Und bei Gleichgültigkeit bin ich dann höchstens eingeschlafen, aber meistens kam es nie dazu, da ich durch die unbewußten hohen Erwartungen immer hellwach war und sowieso nicht schlafen konnte (auch mein Körper nicht).


Quelle: Der Beginn

katzenhai2 - 15. April 2003

Re: Der Beginn

Als Antwort auf: Der Beginn geschrieben von katzenhai2 am 13. April 2003 04:12:42:

Jetzt fiel mir noch etwas ein: Eines Nachts wachte ich im Traum auf, war nicht richtig luzide, aber es war auch kein unbewußter Traum...es war irgendwie anders, vom Gefühl her so wie diese Beinahe-OBEs, wie ich sie hier beschrieben habe. Ich lag auf der Seite...plötzlich war dort mitten in der Luft vor mir ein klitzekleiner Punkt...er leuchtete stark grünlich-rötlich. Das Licht war irgendwie geteilt, oben leuchtete es glaub ich grünlich (evtl war das auch links statt oben) und unten leuchtete es rötlich (evtl. war das auch rechts statt unten). Es hatte eine fremde Präsenz, es war "lebendig", existent, ja intelligent. Mich überkam automatisch eine Angst vor diesem fremden etwas und ich kuschelte mich noch etwas mehr ein in meine Decke und empfand etwas Angst und genau in diesem Moment spürte ich, wie dieses leuchtende "Pünktchen" eine Art beschützende Emotion aussandte, es fühlte sich an als würde es eine Art Schutzschild um mich legen. Diese "Geste" flöste mir vertrauen ein und die Angst verschwand, ich wußte daß ich diesem "Pünktchen" vertrauen konnte und keine Angst zu haben brauchte. Ich starrte es noch kurz an und dann bin ich aufgewacht.

Also so etwas hatte ich bisher noch nicht erlebt...es war wirklich lebendig, völlig anders als eine Traumfigur der sonstigen Art.

Ich hoffe ich treffe es irgendwann einmal wieder (wovon ich irgendwie stark ausgehe).


Quelle: Re: Der Beginn

katzenhai2 - 15. April 2003

Re: Der Beginn

Als Antwort auf: Re: Der Beginn geschrieben von katzenhai2 am 15. April 2003 01:48:01:

P.S.: ...ich kann mich des eindruckes einfach nicht verwehren: Vor ca. 1 Jahr ist mein Wellensittich gestorben. Als ich nach dem Traum aufwachte dachte ich sofort an ihn. Diese Präsenz war so völlig anders...irgendwie nichtmenschlich. Kann aber auch einfach an der Farbkombination gelegen haben...diesem grün, denn mein Wellensittich war sehr grün.


Quelle: Re: Der Beginn

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