Thomas alias void - 29. Sept. 2005, 13. Okt. 2005
Ein paar Gedanken und Erklärungen zum Thema OBE.
OBE bzw. OOBE ist die engl. Abkürzung für Out of Body Experience. Im deutschen spricht man von einer Außerkörperlichen Erfahrung, abgekürzt AKE. Verwandte oder synonyme Begriffe sind Astralprojektion (AP) und Zweitkörpererfahrung. Die Auslegeung dieser Begriffe ist nicht einheitlich, mit anderen Worten hier steht meine ganz persönliche Version.
Eine außerkörperliche Erfahrung ist die Beschreibung für ein Erlebnis, bei dem es mir möglich ist mich so zu erfahren, als würde ich mich außerhalb meines physischen Körpers befinden. Ein zweiter Körper, mit dem ich agiere, ist meist unmittelbar erfühlbar. In einer Vielzahl der Fälle ist dem wahrnehmende Ich die Situation bewußt, d.h. ich kann mich an (m)eine Biographie, Tagesgeschehen usw. erinnern bzw. es kann derartiges konstruiert werden; und es erkennt die ''Andersartigkeit'' dieser Situation.
Auch Erlebnisse ohne Zweitkörper sind möglich, wobei es nicht zwangsläufig zur Reduzierung der Wahrnehmungskanäle oder Erlebnisintensität kommt. Der Zweitkörper heißt auch Energiekörper, kurz EK.
Der Unterschied zu einem Klartraum (LD = Luzid Dream) ist für mich vorwiegend begrifflicher Natur. Man könnte evtl. einwenden, dass die körperlichen Vorbedingungen variieren, welche ich aber für austauschbar halte. In der Praxis werden OBEs sowohl aus dem Schlaf als auch aus einer Entspannungsphase oder einer Trance unternommen.
Die Astralprojektion (AP) ist eine OBE, bei der mit der Aufmerksamkeit gereist wird und nicht mit dem Bewußtsein (BW). Nach meiner Erfahrung ist sie schneller zu bewerkstelligen, dafür aber weniger stabil und weniger intensiv. Im Allgemeinen mache ich keine Unterschiede und die Grenzen sind auch fließend.
Ab einer gewissen Tiefe und Vielzahl der Erlebnisse beginnt sich die Sichtweise auf die Welt und die eigene Person zu verändern. Den einzigen Konsenz, den ich jedoch fand, war dass die Welt und das Individuum sich gegenseitig bedingen und beeinflußen.
Ich glaube, jeder Reisende ist schon einmal einem mysthischen Wesen begegnet. Für den einen ist es eine Versinnbildlichung von Werten, für den nächsten reale Begegnung mit Rollenspielcharakter und für einen anderen eine wahre Begegnung.
Für die Wissenschaft ist Wiederholbarkeit und Meßbarkeit ein wichtiges Kriterium. Diese beiden Kriterien sind aber zu selten erfüllt worden, so dass das Phänomen zwar akzeptiert ist, aber auf eine rein biologische und psychische Weise erklärt wird.
Es scheint so, dass der kleinste, mentale Druck ausreicht, um einen Probanten von der wissenschaftlich meßbaren Linie abzubringen - als wöllte man Wasser mit einer Hand greifen.
Korrelationen zwischen Erlebnissen und der "bekannten Realität" werden von der Wissenschaft oft als nicht signifikant beurteilt. Wird etwa die erste Frage verneint, so verschiebt sich automatisch der Kontext der Antworten. Mögliche Antworten sind nun nicht mehr im Rahmen einer anderen Realität/Welt/Sphäre zu finden, sondern eher in Bereichen wie Traumdeutung, Unterbewußtsein u.a.m.
Die Bedeutung von Begriffen, das Problem der Meßbarkeit und Unklarheiten über die Grundannahmen auf beiden Seiten erschweren einen Konsenz.
Mit einem Augenzwinkern muss nun gesagt werden, dass dies der "Bekehrungsabschnitt" ist, denn ich werde darüber sprechen, warum ich die Dinge als wahr ansehe.
Wie kommt es eigentlich zur Empfindung sich in einer neuen Späre aufzuhalten? Mit Empfindung meine ich, dass es bei jeder Form von Wahrnehmung zu Schlußfolgerungen aus verschiedensten Gedanken und Eindrücken kommt. Dies sind wissenschaftliche Fakten, Glaubensannahmen, Voruteile, die Intensität und Einfluß von Wunsch nach Verifizierung oder Falsifizierung.
Es geht um einen höchst individuellen Prozeß, der das Weltbild konstruiert, das Verhalten, die Wertvorstellungen und einen Vorrang von bestimmten Erlebnissen bzw. deren Interpretation hervorbringt. Und ich will nicht vergessen zu erwähnen, dass das ganze auch ein Kampf um die richtigen Worte ist.
Durch die Szenarien III, IV und V wird klar, dass es bei Häufung nicht mehr um sogenannte Zufälle oder um einen Traum im üblichen Verständnis gehen kann. Die Mehrzahl der Erlebnisse mit neurologischen Prozeßen zu erklären dürfte ebenfalls schwer sein.
Die Fragen Wo ich während einer OBE bin und Wie ich dahin komme, beantworte ich nur ungern konkret, denn ich muß mich in für einen Unerfahren unvertraute Kontexte flüchten und kann ihn nicht mitnehmen. Selbst das "Sichtbarmachen" einiger Dinge führt nur selten zum Erwägen neuer Möglichkeiten und Sichtweisen. Das ungeschriebene Gesetz lautet eher: "Deute um und leugne was du gesehen hast." Es MUSS selbst erlebt werden! - Da eine Beschreibung des Phänomens - wie es gesehen, gefühlt und gehört wurde - der gängigen Sichtweise auf die Wirklichkeit widerspricht.
Begriffe wie Seele, Geist oder Bewußtsein sind im wissenschaftlichen Alltag vorwiegend Konzepte. Sie können zwar analysiert, therapiert oder angepaßt werden, jedoch die Möglichkeit eines direkten Erlebens wird angefochten. Unbeantwortet bleibt somit die Frage: Was bin ich wirkllich?
Ich kann für mich sagen, dass diese Dinge Wirklichkeitscharakter haben.
Die Mehrheit aller Methoden basiert auf wenigen Prinzipien:
Z.Bsp.: Man nehme eine bequeme Position ein, und stelle sich vor in einem anderen Zimmer zu sein. Nachdem die groben Umrisse zu sehen sind, beginnt man sich auf Details zu konzentrieren. Es wird nun möglich auf und ab zu gehen, die auswärtigen Hände zu reiben, einen Gegenstand zu berühren oder etwas zu hören. Ist eine bestimmte Intensität und Stabilität etabliert, kommt es zu einer Art Unterbrechung der Wahrnehmung des physichen Körpers (PK). Gelegentlich ist auch eine doppelte Wahrnehmung möglich.
Wenn die Unterbrechung andauert, kann davon gesprochen werden, dass die Aufmerksamkeit und/oder das Bewußtsein in die außerkörperliche Position lokal wirksam ist. Und jetzt kann's losgehen!
Anmerkung: In dem Beispiel liegt es nahe zu schlußfolgern, in der bekannten Realität zu wandeln. Sicher ist an dieser Stelle nur eines, dass es mit dieser Annahme zu Überraschungen kommt.
Eine gute Freundin sagte mir mal: "Das ganze Leben ist lebensgefährlich." - Damit hat sie zweifellos Recht.
Aus der "wissenschaftlichen Sicht" spricht wohl nichts dagegen, denn das meiste, was getan wird, ist mit Selbsterkenntnis und Befriedung der inneren Konflikte verbunden.
Vertreter von Weltbildern mit absolut guten und bösen Polaritäten sehen viele Gefahren, angefangen von Dämonen bis Körperbesetzungen.
AP - Astralprojektion
BW - Bewußtsein
EK - Energiekörper; Träger der Bewußtseins- und Wahrnehmungsfunktionen
LD - Klartraum
OBE - außerkörperliche Erfahrung
PK - physicher Körper