Wie lerne ich das Träumen und AKE‘s richtig?
=> Techniken und Phasen
1. Steigerung der Traumerinnerung
2. Bewußtes Träumen (luzides Träumen)
3. AKEs (OBEs) in Verbindung mit (luziden) Träumen
4. Techniken zum direkten Erreichen einer AKE
5. Entspannungstechniken
6. Einzelne Phasen der AKEs und/oder luzider Träume
1. Steigerung der Traumerinnerungsfähigkeit
1.1 Veränderung der Schlafroutine
1.1.2 Niemals länger als 6 Stunden am Stück "schlafen"
1.1.2 Zwei Mal innerhalb von 24 Stunden schlafen, d.h. ein neuer Schlafrhythmus. Möglichkeiten (die erste Zahl für die Anzahl von Stunden in der Nacht, die zweite steht für tags):
a) 3/3
b) 4/2
c) 5/1.5
d) 6/1.5
Das sind optimale Werte aus eigener Erfahrung.
Beispiel:
Nachts von 3.00-7.00 Uhr und nachmittags von 15.00-17.00 Uhr (also 4/2).
Natürlich arbeiten viele 8 Stunden am Tag, also vielleicht dann von 3.00-7.00 Uhr und am Vorabend von 17.30-19.30 Uhr. Manche kriegen es einfach nicht hin, nachmittags oder am Vorabend zu schlafen, also wie folgt für diese Leute, z.B.: Nachts von 1.00 Uhr bis 4.00 Uhr, dann eine Stunde wachbleiben. Danach wieder hinlegen, vielleicht von 5.00 Uhr bis 7.00 Uhr. Natürlich kann man aufgrund dieser Vorgaben die Schlafzeiten individuell anpassen. Das Verändern der Schlafroutine bringt wirklich sehr gute Ergebnisse, wenn man eisern weitermacht und nicht nach zwei Malen bereits aufgibt. Anfangs werden manche vielleicht meinen, man kann nachmittags einfach nicht schlafen, aber nach einigen Versuchen gewöhnt man sich daran.
1.1.3 Laut Traumforscher macht man durchschnittlich alle 90 Minuten eine Schlafphase durch. Nach 180 Minuten, sprich 3 Stunden, sind die eigentlich notwendigen Schlafphasen für den Körper durchlaufen, danach tritt häufiger das, was diese den REM-Schlaf nennen. Wenn man also seinen Wecker stellt, sollte man ihn so stellen, daß sich die Schlafzeit durch 90 Minuten, bzw. 1,5 teilen läßt. Also: 1,5 Stunden, 3 Stunden, 4,5 Stunden oder 6 Stunden.
1.2 Technische Hilfsmittel
1.2.1 einen Wecker, der eine "Snooze-Option" besitzt. Somit kann man den Wecker immer wieder ausstellen und 15 Minuten weiterträumen, um in dieser Zeit Träume zu "sammeln".
1.2.2 nach dem Aufwachen NICHT den Körper bewegen! Erst die Träume zurückrufen, danach erst ganz wenig bewegen, gerade soviel, daß man sie notieren kann. Dann erst aufstehen, Tee machen oder irgendwelche anderen Routinen.
1.2.3 immer ein Diktiergerät oder einen Block mit Stift am Bett für die Nacht bereithalten, um die Träume aufzuzeichnen/zu notieren.
1.2.4 man streiche folgende Begriffe für immer aus dem Inventar: schlafen, Schlaf, verschlafen usw., und ersetze sie durch: träumen, Traum, Traumnotwendigkeit, verträumt usw.
Wenn einem der Morgenschlaf fehlt, kann man dafür sagen, man habe noch REM-Bedarf, oder Morgentraumbedarf. Für den Nachtschlaf kann man sagen, daß man träumen geht, oder Nachttraumbedarf hätte, etc. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. ;-)
1.2.5 wenn man MINDESTENS jede Nacht 1-2 Träume erinnert, kommt Stufe 2:
2. Bewußtes Träumen
2.1 Tagsüber einen möglichen Traumzustand simulieren
Man läuft im normalen Wachzustand - durch sein Zimmer oder draußen durch den Park, Stadt usw., und stellt sich dabei vor, man befände sich in einem Traum. Man konzentriert sich dabei auf Sehen und Hören und versucht diese in der Zeit zu verstärken, also intensiver wahrzunehmen. (2-3 Mal pro Tag 10 Minuten)
2.2 Realitätstests
Man macht mehrere Realitätstests am Tage im Wachzustand. Man nimmt z.B. einfach eine Zeitung, liest die Schlagzeile, schaut weg und dann wieder hin. Wenn immer noch das gleiche dort steht, ist man also wach. Sollte sich beim zweiten Hinschauen die Schlagzeile verändert haben, träumt man. Der Realitätstest muß abgeschlossen werden, d.h. es muß zum Schluß unbedingt eine Entscheidung getroffen werden, was die Durchführung des Tests erbracht hat.
Das kann man beliebig ausdehnen: Z.B. Das Aufheben und Fallenlassen von Kugelschreibern o.ä. - im Traum fallen die wesentlich langsamer zu Boden. Oder die Uhrzeit: Wie spät ist es? Danach wegsehen und wieder hinschauen, wie spät ist es nun? Ist noch die gleiche Uhrzeit angezeigt? (Die Tests dauern meist nur 10-20 Sekunden und darum sollten es pro Tag mind. an die 10 Tests sein. Weniger ist sinnlos!)
2.3 Suggestionen
Jede Nacht, nachdem man vielleicht das Buch weggelegt und das Licht ausgemacht hat, lege man sich in seine gewünschte Traumposition und gibt sich selbst Suggestionen. Diese Suggestionen sollten positiv formuliert werden, wie z.B. “Ich erinnere mich jeden Morgen an all meine Träume,” oder “Sobald ich träume, erkenne ich, daß ich mich in einem Traum befinde.” usw. Suggestionen wie “Ich träume jetzt nicht mehr unbewußt”, oder andere Verneinungen wirken nicht so gut.
Ein Kassettenrekorder, der mit einer Zeituhr verbunden ist, damit er des Nachts anspringt, kann ebenfalls Suggestionen erteilen, indem er sie von Band abspielt. Das ist wie Lernen im Schlaf.
2.4 Im Traum
Wenn man erkennt, daß man träumt, sollte man es laut ausrufen! Den Blick gleiten lassen, nichts zu lange fixieren. Sich so schnell wie möglich einen Eindruck von der Umgebung machen. Danach kann man fliegen, aber noch besser ist es, den Zustand erst einmal zu stabilisieren. Dazu kann man auf seine Hände schauen, oder versuchen sich dort zu "erden", indem man den Boden mit
den Füßen fühlt, oder die Wahrnehmung der Umgebung scharf einstellt.
3. AKEs (OBEs) in Verbindung mit dem Träumen
Es gibt zwei Wege, den Zustand der Außerkörperlichkeit zu erlangen, entweder indem man über einen Traum geht, in dem man luzid geworden ist, oder direkt.
3.1 Der bewußte Traum
Sobald man in einem Traum erkennt, daß man träumt, springe man in die Luft und versuche zu fliegen und dabei an seinen Traumkörper zu denken. Oft wird man dann "wechseln" und sich plötzlich im Traumkörper befinden, entweder schwebend über seinen normalen Körper oder fliegend. Das begünstigt eine Umschaltung aus dem luziden Traum in den 2. Körper. In der Regel findet man sich dann schwebend über dem Bett wieder.
4. Technik zum direkten Erreichen einer AKE
4.1 Sterne?
Wenn man die Augen schließt, was sieht man dann? Schwärze? Nicht nur, denn man kann auch Millionen winziger Pünktchen sehen, die wild umherschwirren. Ein Blick in den blauen Himmel läßt sie auch schnell erkennbar werden. Wer Probleme hat, sie wahrzunehmen, der kann dafür sorgen, daß sie besser zu sehen sind: Man kann sich im Dunkeln mit einer Kamera vor einem Spiegel stellen und dann das Blitzlicht auslösen. Ein Abbild wird vor den Augen erschaffen, auf dem man sich selbst vor dem Spiegel sieht. Das hilft die Fixierung auf ausschließlich physische Dinge zu lockern. Ausdauernd in die Dunkelheit blicken, läßt diese winzigen Pünktchen ebenfalls sichtbar werden.
4.2 Töne
Wenn man auf einem Konzert oder einer Disco war, piepen die Ohren recht kräftig, wenn man dann wieder zu Hause angekommen ist oder sich schon vorher in stillerer Umgebung aufhält. Das Piepen ist aber immer da! Dieses Piepen besteht aus mehreren hochfrequentierten Tönen und einem darunterliegenden Rauschen. Wichtig ist aber erst, daß man es überhaupt wahrnimmt.
4.3 Entspannung
Man legt sich ins Bett und entspannt sich so gut wie möglich. Am besten liege man dazu auf dem Rücken. Die Beine sind ca. 50 cm auseinander, bzw. so weit gespreizt, daß die Innenschenkel nicht mehr einander berühren. Die Arme sind ebenfalls vom Körper abgespreizt, so daß die Innenarme keinen Kontakt mehr zum Körper besitzen. Die Handflächen liegen mit locker gespreizten Fingern auf der Matratze. Man sollte unbedingt bequeme Kleidung tragen und es sollte so dunkel wie eben möglich sein. Totale Dunkelheit ist sehr förderlich, solange sie einen nicht ängstigt. Oropax, um die Ohren dicht zu machen, sind sehr vorteilhaft, da sie nicht nur die Geräusche der Umgebung dämpfen, sondern auch das erwähnte Piepen leichter hörbar machen. Robert A. Monroe schlug auch einmal eine Ausrichtung des Bettes auf die Nord-Süd-Achse vor, d.h. die Füße zeigen Richtung Süden und Kopf gen Norden.
4.4 Der Körper schläft ein
Ziel einer solchen Entspannung ist, daß der Körper sich so weit entspannt, bis er kaum noch zu fühlen ist oder vielleicht sogar einschläft, ohne daß man mit einschläft. Das merkt man daran, daß der Körper plötzlich sehr warm wird und eine sehr tiefe Entspannung eintritt, dann schläft er. Manche Männer können sich sogar schnarchen hören, oder eine Unfähigkeit sich zu bewegen kann auftreten. Nicht daran stören, sondern weitermachen.
4.5 Bewegungen des 2. Körpers simulieren
Der 2. Körper ist wie eine zweite Haut unter der physischen Haut. Wenn man völlig entspannt ist, kann man ganz sachte seine Finger, Arme oder Beine bewegen, aber so eben, daß ein Zuschauer niemals merken würde, daß man sich bewegt. Also ganz winzige Bewegungen. Wenn man erfolgreich war, fühlt sich der 2. Körper angesprochen und reagiert.
4.6 Sterne und Töne...
Nun konzentriert man sich ausschließlich auf die kleinen Pünktchen vor Augen und lausche gleichzeitig dazu dem Piepen in den Ohren. Es ist nicht nur eine Frequenz, sondern viele. Wie viele sind es? Versuche es herauszufinden. Was liegt unter dem Piepen? Ein Rauschen? Was kann man dort hören?
So macht man weiter, bis man seinen Körper plötzlich verläßt oder in einen Traum springt. Wer Geduld hat, wird auf jeden Fall mit dieser Technik Erfahrungen haben! Diese Technik ist nicht schwer zu erlernen und ist äußerst wirksam. Nicht nur Anfänger, sondern auch Fortgeschrittene benutzen diese Technik, um sich vom Körper zu lösen.
4.7 Fliegen oder Stabilisieren?
Ist man in seinem 2. Körper, sollte man nicht sofort durch die Decke fliegen oder Wände durchschreiten, sondern den Zustand erst einmal etwas stabilisieren. Unbedingt im Zimmer bleiben, denn schon der Gang durch die Tür kann die ganze Szenerie wechseln lassen. Also auf die Hände schauen, oder seinen Körper im Bett suchen, oder im Zimmer umherlaufen oder schweben, bis man glaubt, man sei stabil genug, um den Raum verlassen zu können. Ein Mindestabstand zum physischen Körper von 2-3 Metern sollte dabei möglichst eingehalten werden, auch das Betrachten des physischen Körpers sollte vermieden werden.
4.8 Fliege oder schwebe ich?
Man sollte sich immer fragen, ob man gerade fliegt, gleitet oder schwebt, wenn man meint, man könnte vielleicht außerkörperlich sein. Gute Tips sind: wenn man z.B. mitten im Boden oder im Bett steht. Auch wenn man elektrische Wahrnehmungen hat, wie Surren, Zischen, Synthitöne usw. Das sind dann stets Hinweise auf Aktivitäten des 2. Körpers.
4.9 Hilfe von Außen
Man kann auch um Hilfe bitten, daß jemand in der Nacht vorbeikommt und einen aus dem Körper herauszieht. Dabei wird davon ausgegangen, daß jeder andere, der sich im 2. Körper befindet, ebenfalls andere im 2. Körper berühren kann. Solche Zerr- und Zieherfahrungen sind häufig wahrgenommen worden und scheint sich stets um die Hilfestellung anderer Menschen oder Wesen zu handeln, die eine außerkörperliche Erfahrung unterstützen.
5. Entspannungstechniken
1. Rückwärtszählen
Eine gute Technik ist es, sich zählend zu entspannen. Man zählt von 100 an rückwärts und stellt sich dabei vor, wie sich die Füße entspannen.
100-90 sind also die Füße
89-80 die Beine
79-70 das Becken
69-60 die Bauchregion
59-50 die Rückenregion
49-40 die Brustregion
39-30 die Arme und Hände
29-20 die Schultern, hinten und vorn
19-10 Hals und Nacken
9-0 Kopf
Wenn man bei 0 angekommen ist, sind alle Körperteile entspannt.
2. Anspannung und folgende Entspannung
Eine weitere Technik ist das An- und Entspannen von Körperpartien. Man spannt die Beine stark an und hält diese Anspannung 10-20 Sekunden und entspannt sie dann wieder. Das fördert und beschleunigt Entspannung. So macht man mit jedem Körperteil fort.
6. Einzelne Phasen bis zur Loslösung und/oder Wechsel in einen luziden Traum
Nach der Entspannung treten mehrere, bzw. bestimmte Momente auf, die das Vorankommen zu einer AKE oder einem luziden Traum anzeigen. Ich gehe mal möglichst in Reihenfolge vor und versuche die gängigsten aufzuzeigen, damit man etwas Orientierung hat, wie weit man ist.
Zuerst für AKEs, direkter Einstieg, ohne zuvor einzuschlafen:
1. Vor den geschlossenen Augen sieht man diese vielen, kleinen Punkte
2. Man hört einen lauten Ton, der keine äußere Entsprechung zu haben scheint. Es kann in manchen Fällen auch ein Rauschen sein. (Man versuche nun so wenig wie möglich zu denken, damit die Gedanken abebben. Auch keinen Vorstellungen nachhängen o.ä. Nur auf die Dunkelheit und die Pünktchen starren und zusätzlich dem „inneren Ton“ lauschen.)
3. Man nimmt plötzlich eine „Ausdehnung“ wahr, als breite man sich innerlich aus oder man dehne sich aus, bekommt irgendwie „mehr“ Raum im Kopf
4. Man sieht, wie die Schwärze vor den Augen plötzlich „schwärzer“ und dreidimensionaler wird, als blicke man in einen Raum hinein, in dem nur kein Licht eingeschaltet ist
5. Danach, wenn man immer noch wach ist, fängt es plötzlich an vor den Augen zu blitzen. Dieses Blitzen entsteht durch eine blitzschnelle Umschaltung in den 2. Körper, d.h. man war grad schon drin! Doch leider nur eine Millisekunde. Aus dem Grund muß man jetzt ganz genau aufpassen, sonst schläft man ein. Beim nächsten Blitz hat man wahrscheinlich schon gewechselt. (Es kann aber auch sein, daß eine „Starre“ eintritt, d.h. man kann seinen physischen Körper nicht mehr bewegen. Das wird jedoch meistens wahrgenommen, wenn man gerade mit seinem 2. Körper in den physischen zurückgekehrt ist und genau in diesem Moment sich dieses Momentes bewußt wurde.)
6. Der Körper schläft ein. In diesem Fall wird er schlagartig sehr warm und man fühlt ihn nicht mehr. Sozusagen Null Körperempfindungen. (Es können aber auch Schwingungen auftauchen oder ein Brausen in den Ohren, ein Knacken im Nacken, ein Gefühl, als sei grad ein Erdbeben passiert, oder jemand hat am Bett gerüttelt, seltsame Synthitöne, „aus dem Körper fallen“ u.a. seltsame Phänomene. Man kann eigentlich fast immer davon ausgehen, daß es vom 2. Körper stammt, sobald irgendwas ganz seltsames auftaucht, was man sich nicht erklären kann.)
7. Es tauchen Schwingungen auf oder Vibrationen, als läge man auf einem Wasserbett, oder man „vernimmt starken Wind in den Ohren“. Nun die Imagination benutzen, um rauszukommen. Am besten stelle man sich vor, wie man aufschwebt. Wichtig ist, daß man nicht hektisch wird, sondern sich vorstellt, als habe man nun ganz viel zeit für die kommende Erfahrung.
8. Zack. Draußen!
Und für luzide Träume - direkter Einstieg (WILDs**) ohne zuvor einzuschlafen:
1. Man gehe wie oben vor, bis Punkt 4.
2. Dann schalte man seine Gedanken so weit wie möglich ab, ABER nicht länger die Vorstellungen, die Bilder, die man im Kopf hat. Man greife sich eins dieser Bilder heraus, evtl. wie man auf einer Straße steht und auf ein Auto schaut. Man nehme sich dann ein Detail vor, z.B. den Rückspiegel oder einen Bordstein, oder ein Straßenschild usw. Man fixiere es genau und versuche das Bild festzuhalten.
3. Das Bild kommt plötzlich VOR die Augen, sozusagen von hinten nach vorn und nun springt man meistens automatisch in dieses Bild hinein.
4. Drin im luziden Traum.
(* AußerKörperliche Erfahrungen, **Waked Induced Lucid Dreamings)
© erstellt und zusammengestellt von Jonathan Dilas, 1992, http://www.jonathan-dilas.de. Dieses Dokument darf uneingeschränkt weitergegeben und kopiert werden. Die Rechte bleiben beim Autor.