Erfahrungsaustausch

08. April 2005 - roger-wilco

Hallo Forum,

bin neu hier und auf der Suche nach Antworten auf ein paar Phänomene, die ich erlebe und mir mittlerweile einiges zu Denken geben.

Auslöser ist ein Traumerlebnis, das ich jüngst hatte und das seit ca. 15 Jahren immer wieder vorkommt.

Angefangen hat es zB jüngst damit, daß ich sehr schlecht geschlafen habe (hatte einen schwierigen geschäftlichen Termin am nächsten Tag, da sind mir die Details einfach nicht aus dem Kopf gegangen) und gegen ca. 4 Uhr aufgestanden bin. Ich bin dann ca. eine halbe Stunde herumgesessen und habe nachgedacht, und dann aber wieder in's Bett. Dann bin ich recht schnell eingeschlafen und hatte eine Traumerfahrung, während der ich mir des Träumens vollkommen bewußt war und auch die Situation steuern konnte. Dabei fühlte ich sogar zB dass und wie ich mich bewegte und lief und dass mir warm wurde, als ich aus dem Schatten in die Sonne trat! Als ich vor eine Glasscheibe trat und mein Spiegelbild ansehen wollte, war der Traum auf einmal weg. Es ging aber gleich weiter, da war ich in einer U-Bahn Station inmitten einer Menschenmenge, und kam mir vor, als wäre ich jemand anders (von den Körperproportionen her, kürzere Beine, andere Statur, schwer zu erklären). Wieder hatte ich die volle Kontrolle, konnte an mir heruntersehen, was für Kleidung und Schuhe ich anhatte usw und entschloss mich, mit den Menschen mit zu gehen, die alle in eine U-Bahn steigen wollten. Nach dem Ende der Fahrt beschloss ich beim herauslaufen aus der Station, eine Frau anzusprechen. Als ich das tat (auf englisch, interssanterweise) , schaute sie mich mit großen Augen an und der Traum war zu Ende.

Halbwach, drehte ich mich auf die Seite und fing wieder an, wegzudämmern. Plötzlich spürte ich, wie mein ganzer Körper plötzlich schwer wurde und dabei massiv zum kribbeln anfing, und gleichzeitig in meine Ohren ein durchdringendes Rauschen drang (wie das Statikgeräusch eines Radios). Ich hatte das eigenartige Gefühl, mich von mir selbst zu entfernen, und brach es sofort vor Schreck ab. Ich muss dazu sagen, daß ich das schon oft hatte und nichts Gutes damit verbinde. Wenn ich das nicht sofort abbreche und zu lange warte, dann komme ich da fast nicht mehr heraus. Ich habe dnan das Gefühl, daß ich nicht mehr atmen kann und meinen Herzschlag nicht mehr spüre und vollkommen gelähmt bin. Also wirklich entsetzlich! Das ist ein Grund, warum ich mich nachmittags beispielsweise nicht mehr hinlege: da ist diese Erfahrung fast vorprogrammiert.

Mir ist klar, nach vielem Googeln und auch der Lektüre der Beiträge in diesem Forum, daß ich wahrscheinlich luzide Träume hatte (hatte ich auch schon öfter, aber nie in dieser Intensität) und danach vermutlich die Vorstufe einer OBE. Gehe ich da richtig in der Annahme? Ich würde gerne die Angst vor dem ablegen, was in dieser Vorstufe da passiert und hätte gerne Kontakt zu jemandem, der das vielleicht ähnlich erlebt hat und das überwinden musste. Ich habe auch keine Vorstellung davon, was mich erwartet, wenn ich mich da tiefer reinsinken lasse. Ich habe das Gefühl, daß, wenn ich das tue, ich dann eventuell "nicht mehr zurückfinde" oder zurückfinden kann. Sicherlich auch, weil mir, bedingt durch den Kampf und die Anstrengung, die es kostet, das in der Anfangsphase zu stoppen, die Mächtigkeit dessen, was da passiert, bewußt wird.

Ich suche auch ein gutes Buch, das da vielleicht etwas Licht hereinbringen kann, das vielleicht auch von der wissenschaftlichen Seite Ansätze zu dem hat, was da vorfällt.

Danke für eure Hilfe, Mark


Re: Erfahrungsaustausch

11. April 2005 - roger-wilco

Hallo zusammen,

danke euch allen für die Hilfestellung! Ich habe mir die vorgeschlagenen Bücher bestellt, und das OBE Ressort hier ist auch sehr aufschlußreich. Wirklich gut, daß es das gibt!

Vieles kommt mir etwas "abgehoben" (nicht im negativen Sinne!) vor, aber das mag auch daran liegen, daß mir die Terminologie und manche der "Gedankengebäude" fremd sind. Und natürlich auch daran, daß ich bis über einen gewissen Punkt ja noch nicht hinausgekommen bin. Ich schätze, da wird sich noch einiges verändern.

Wenn es euch interessiert, kann ich ja von meinen "Fortschritten" hin und wieder berichten!

Viele Grüße, Mark


Re: Erfahrungsaustausch

09. April 2005 - Drgenius

gt;bin neu hier und auf der Suche nach Antworten auf ein paar Phänomene, die ich erlebe und mir mittlerweile einiges zu Denken geben.
Auslöser ist ein Traumerlebnis,

Hallo
Ich kenne das Phänomen sehr gut und kann mit dir sehr gut mitfühlen. Was du richtig erkannt hast, ist, dass dieses Rauschen kurz vor dem austritt des Körpers stattfindet. Als ich nach einer Reihe von Energieübungen dieses Rauschen erlebte, hatte ich todesangst und stoppte sofort diese Übungen. Damals gab es nur das Buch von Monroe(der Mann mit den 2 Leben)indem er aber von Schwingungen oder Vibrationen sprach. Es half mir zu der Zeit nicht wirklich weiter.Ich ahnte höchstens, dass es etwas in dieser Richtung war. Verschiedene Yogalehrer konnten mir auch nicht sagen, was das für ein Phänomen war. Erst mit dem Buch: Out of Body wurde etwas Klarheit reingebracht. Und es dauerte nicht lange bis ich die Angst verlor und ich meine erste OBE hatte. Vielleicht kannst du dir diese zwei Bücher anschaffen, wobei "Out od Body" meiner Meinung das Beste ist.

Weiterhin viel Erfolg.
Paul


Re: Erfahrungsaustausch

09. April 2005 - Ulli

Hallo Mark!

Im Paranormal-Forum habe ich eben gelesen, daß Du Dir u.a. das Buch "Far Journeys" bzw. "Der zweite Körper" von Monroe bestellt hast. Dieses Buch gehört zwar auch zur Standartlektüre der OBE-Bücher, ist allerdings für Newbies eher ungeeignet. Vorher solltest Du Dir auf jeden Fall sein Erstlingswerk "Der Mann mit den 2 Leben" reinziehen. Dieses Buch war lange Zeit vergriffen und wurde bei ebay selten unter 20 Teuros verkauft. Seit ein paar Tagen ist es allerdings wieder neu aufgelegt worden und kann zu "humanen" Preisen bei amazon bestellt werden.

Viele Grüße Ulli

* amazon - Der Mann mit den 2 Leben


Re: Erfahrungsaustausch

08. April 2005 - void

Hallo,

>Mir ist klar, nach vielem Googeln und auch der Lektüre der Beiträge in diesem Forum, daß ich wahrscheinlich luzide Träume hatte (hatte ich auch schon öfter, aber nie in dieser Intensität) und danach vermutlich die Vorstufe einer OBE. Gehe ich da richtig in der Annahme?

Ja, dem stimme ich zu.

> Ich habe auch keine Vorstellung davon, was mich erwartet, wenn ich mich da tiefer reinsinken lasse.

Das ist optimal! Denn so hast du nur wenige Vorurteile und brauchst nichts als gegeben hinnehmen. Du mußt quasi "alles" prüfen.

> Ich habe das Gefühl, daß, wenn ich das tue, ich dann eventuell "nicht mehr zurückfinde" oder zurückfinden kann. Sicherlich auch, weil mir, bedingt durch den Kampf und die Anstrengung, die es kostet, das in der Anfangsphase zu stoppen, die Mächtigkeit dessen, was da passiert, bewußt wird.

Wenn ich lossprinte, strengt mich das anhalten auch an ... du betritts gerade Neuland, d.h. das Was und Wie muß erst herausgefunden werden und das ist oft anstrengend. Ich glaube, alle werden mir zustimmen, dass das Zurückgelangen einfacher ist als gelingen einer OBE. Zurück kommt man ganz einfach, in dem es von dir beabsichtigt wird oder in dem man an seinen Körper denkt, etwa in dem man den großen Zeh bewegen will oder sich vorstellt eine volle Blase zu haben.

Angst kann ja paralysierend wirken und das ist auch schon ein Lösungsansatz. Mit der Angst festigst du deinen momentanen Zustand, der sich für dich zwischen hier und dort schweben läßt.

Herzrasen, Atemnot ... dafür gibt viele Möglichkeiten:

- eine Sinnes-Täuschung, die oft beim Übergang erlebt wird

- Überinterpretation deiner Sinnesdaten: da der Körper ruht und dein Geist wach ist, wird alles überbewertet

- sollten Herzrasen usw. wirklich vorhanden sein, wenn du zurückkehrst, dann empfehle ich dir eine andere Position einzunehmen, denn Schnarchen oder das Zurückfallen der Zunge in den Rachenraum kann das auslösen. Empfehlenswert ist, den Kopf so zu legen, dass die Zunge nicht zurücksinken kann. Oder man drückt sie an den Gaumen bzw an die oben Schneidezähne.

- Körperschwere: sie wird auch Schlafstarre oder OBE-Starre genannt. Die Begriffe sind nicht sehr glücklich gewählt, aber sie zeigen, dass die mentale Wahrnehmung von der Motorik "getrennt" ist, wie beim Träumen auch. In jedem Fall zeigt sie eine tiefe körperliche Entspannung an.

>Ich suche auch ein gutes Buch, das da vielleicht etwas Licht hereinbringen kann,

Als Einstiegs-Autoren empfehle ich Robert Monroe und Robert Peterson, schau dazu ins OBE-Ressort unter Buchrezensionen.

> das vielleicht auch von der wissenschaftlichen Seite Ansätze zu dem hat, was da vorfällt.

Der EK ist derzeit nicht meßbar, was oft zur Annahme führt, dass OBE sich im Gehirn abspielen.

Aus erkenntnistheoretischer Sicht beschreibt Werner Zurfluh so einiges ... http://www.oobe.ch/

Viele Grüße und sei willkommen!

Thomas


Re: Erfahrungsaustausch

08. April 2005 - Pagat

>Mir ist klar, nach vielem Googeln und auch der Lektüre der Beiträge in diesem Forum, daß ich wahrscheinlich luzide Träume hatte (hatte ich auch schon öfter, aber nie in dieser Intensität) und danach vermutlich die Vorstufe einer OBE. Gehe ich da richtig in der Annahme?

Ja, ich würde aber keine Trennlinie zwischen beidem ziehen.

>Ich würde gerne die Angst vor dem ablegen, was in dieser Vorstufe da passiert und hätte gerne Kontakt zu jemandem, der das vielleicht ähnlich erlebt hat und das überwinden musste.

Diese Angst musst die überwinden wie Ängste im Alltagsleben auch.

>Ich suche auch ein gutes Buch, das da vielleicht etwas Licht hereinbringen kann, das vielleicht auch von der wissenschaftlichen Seite Ansätze zu dem hat, was da vorfällt.

Wissenschaftliche Seite? Da wirst du hören, dass alles nur Einbildung ist :) Aber Robert Monroe z.B. hat sich einer systematischen Herangehensweise bedient, das geht wohl noch am ehesten in Richtung wissenschaftlich.

PS: Gratulation zu zu deinen Erfahrungen und dass es dir so leicht fällt ;)


Quelle: Erfahrungsaustausch