== meine erste OBE ==

20. März 2005 - Gestalt

Hi Leute,

Ich bin neu hier und kenne erst seit wenigen Monaten das Wort OBE. (Zumindest in meiner jetzigen (Re-)Inkarnation.) Ich stelle meine erste Out of Body Erfahrung hier ins Forum, damit andere Neulinge eine zusätzlichen Eindruck bekommen, wie so etwas sich anfühlen kann und dass Erfahrene erfahren können, wie es andere Menschen erleben. Es ist recht umfangreich, ein fast reines Gedächtnisprotokoll. Ich erwarte keine Antwort oder Erklärungen darauf, es sei denn es juckt euch in den Fingern. ;-)

Liebe Grüße von der Gestalt

Datum: 9.März 2005

Setting: Ich liege im Krankenhaus. Das Buch "Out of Body" von William Buhlman, welches ich seit einigen Wochen sporadisch lese und das ich nun fast zuende habe, liegt neben meinem Bett. Die Tage an denen ich ernsthaft Versuche unternommen habe, um eine OBE zu bekommen, lassen sich an zwei Händen abzählen. Meine hellsichtige Freundin sagt seit etwa 2 Wochen, sie hätte in meinen Augen gelesen, dass ich bald eine OBE bekomme, aber ich glaube ihr nicht. Im Zimmer liegen noch zwei andere Menschen. Beim Einschlafen stelle ich mir abwechselnd meine Freundin und ihre Küche vor und versuche die Details so genau wie möglich zu visualisieren. Gleichzeitig intoniere ich im Geist die Worte: "Ich werde heute Nacht meine Freundin besuchen. Ich werde heute Nacht meine Freundin besuchen. Ich werde heute Nacht meine Freundin besuchen..." Nach ca. 20min. schlafe ich gegen ca. 23 Uhr ein.

Gedächtnisprotokoll: Um schätzungsweise 2.40 Uhr werde ich mir für ein paar Minuten bewusst ohne wirklich aufzuwachen dass mein Denken(?)/Bewusstsein(?) seltsam gespalten ist. Es fühlt sich uralt, tief, umfassend und emotional indifferent an. Bevor ich diesen Zustand analysieren kann, verliere ich wieder mein Bewusstsein/Erinnerungsvermögen.

Etwas über eine Stunde später kommt mein Bewusstsein/Erinnerungsvermögen wieder. Ich spüre ein absolut gleichmäßiges Vibrieren meines Körpers. Die Schwingungsfrequenz ist mit dem Ton, welchen eine Hummel beim Fliegen macht, vergleichbar. Ein ähnliches Brummen ist ebenso für mich hörbar. Im ersten Moment erschrecke ich. Nach wenigen Millisekunden habe ich jedoch realisiert, dass dies ein Phänomen ist, von dem Buhlman erzählt. Noch während mein Verstand realisiert, dass er gleich eine OBE erleben wird, spüre ich meinen Energiekörper/meine Seele aufsteigen. Meine Augen sind geschlossen und ich genieße die Vibrationen. [Noch als ich Buhlman gelesen habe, habe ich gedacht: "So ein Quatsch mit den Vibrationen. Ich werde die gewiss nicht haben." Im Nachhinein bin ich froh über sie. Die Vibrationen wirken sehr entspannend auf den physischen Körper, besser als die beste Massage!] Dann schießt mir der Gedanke durch den Kopf, ich könnte an meinem Körper hängen bleiben oder durch einen Gedanken an meinen Körper in ihn zurückgeschickt werden. Reflexartig denke ich: "Schwebe zur Tür!" Die Vibrationen hören auf.

Ich mache die Augen auf und schwebe in der Mitte des Zimmers, auf halben Weg zur Tür, ca. 45cm über dem Boden. Ich habe den Eindruck ich sehe nicht genug. Ich denke zweimal fast panisch: "Mehr Bewusstsein. Sofort!" [Ob daraufhin die Sicht wirklich klarer wurde oder bloß meine Panik verschwand, kann ich im Nachhinein nicht mehr beurteilen. Vielleicht hätte es auch gereicht, kurz meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen zu lassen.] Wild und voll Freude fliege ich Loopings im Zimmer. Ich schaue von kurz unter der Decke auf meinen friedlich schlafenden Körper hinab und nehme dieses Bild in mich auf. [Meine visuelle Wahrnehmung hatte einen leichten dunkelblauen Stich wie ich im Nachhinein feststellte.] Ich fliege wieder Richtung Tür und strecke meinen Arm um die Wand zu berühren und in sie einzutauchen. Zu meiner Enttäuschung fühlt sie sich genauso real wie immer an. Meine Finger können keinen Millimeter in sie eindringen. Ich probiere es bei den Einbauschränken, ohne Erfolg. Ich fliege zur Tür zurück und probiere es an ihr. Wieder ohne Erfolg. Ich gebe auf, drücke die Türklinke und verlasse das Zimmer. [Wie mir beim darüber nachdenken auffiel, scheine ich ein gutes Stück kleiner gewesen zu sein als in der physischen Realität.]

Nun bin ich auf dem Gang. Er ist Menschenleer. [Wie mir nach der OBE bewusst wird. Ist dieser Gang entgegen meiner Erwartung NICHT der Krankenhauskorridor.] Wild und voll Freude fliege ich in Loopings den Gang entlang. Plötzlich kommt ein starker Wind auf. Ich fühle wie es mich zurück zu meinem Körper zieht. Ich fixiere mit meinen Blicken einen Zigarettenautomat und halte mich mit meinem Willen daran fest. Unter einer gewaltigen Kraftanstrengung ziehe ich mich Stück für Stück näher. So plötzlich wie er gekommen war, ist der Wind auch wieder weg. [Zeitlich könnte dieses Phänomen mit dem Eintritt eines Pflegers in das Krankenzimmer koinzidieren.]

Ich fliege weiter und gelange in eine große Sporthalle. Rechter Hand sind ca. zwei Reihen mit jeweils ca. acht Billardtischen aufgebaut, an denen vorwiegend männliche Jugendliche Billard spielen. An der Wand hinter den Billardtischen ist eine große Bar aufgebaut. In den Regalen stehen viele Flaschen mit Spirituosen(?) und davor eine weibliche Bedienung. In der Mitte des Raums hängt irgendwas - möglicherweise Ringe - von der Decke und rechts liegen Matten auf dem Boden mit kleinen Trampolinen davor. Etwa 18 Mädchen, so um die 13 Jahre, trainieren Saltos.

Ich überlege was ich nun mache und entscheide mich, meine Flugfähigkeiten zu trainieren. Ich setze mich hin als säße ich in einem Kettcar und starte durch indem ich einfach mittels meinem Willen mich durch die Luft bewege. Ich spiele Autoscooter und düse in ausgedehnten Runden durch die Halle. Die spontane Höhenänderung fällt mir etwas schwer, als hätte ich als Flugkörper eine Trägheit. Nach und nach bekomme ich dies immer mehr in den Griff, während sich immer mehr Jugendliche mir anschließen und auch Autoscooter spielen. Mir hingegen wird es langsam langweilig und ich beschließe, bei den Mädchen mitzuturnen. Ziemlich großkotzig gebe ich an und singe lauthals: "Ich kann viel höher als ihr springen diedeldumm, viel höher hähehee, viel besser diedeldumm,..." Die Mädchen beachten mich nicht weiter. Als ich über fast alle Matten geturnt bin und gerade auf der letzten zum Sprung ansetzen will, umfasst mich ein Mädchen von hinten und legt mir eine Handfläche auf die Brust in Höhe des Herzens. Ich spüre, dass sie voller Liebe ist und ich spüre, dass sie kein Mädchen sondern wohl um die 90 Jahre ist.

Ich fahre sofort zurück in meinen Körper und bin schon im selben Moment hellwach. Am Bett neben mir ist gerade ein Pfleger zugange. Ich spüre, dass er meine 'spirituelle' Abwesenheit nicht bemerkt hat. Gleichzeitig weiß ich, dass es das Mädchen war, welches mich in meinen Körper zurückgeschickt hat. Ich denke mir: "So ähnlich muss es ein Dämon wahrnehmen, wenn er ausgetrieben wird." Zufrieden, entspannt und voller Freude über meine erste OBE schlafe ich wieder ein.

Nachbetrachtung: Seither hatte ich keine OBE mehr oder ich kann mich an keine mehr erinnern. Nur ein luzider Traum, der sich ähnlich anfühlte: Ich wollte von der Hardt nach Hause fahren. Es war schon dunkel und regnete in Strömen. Eine Menge Busse fuhren, aber keiner der meinen Weg nahm. Irgendwann wurde es mir zu bunt. Ich realisierte, dass ich gerade innerhalb eines Traumes war und dachte mir: "Dann kann ich ja auch heim fliegen!" Seltsamerweise trat dieselbe Bewusstseinsänderung auf, die mir schon bei der OBE im Nachhinein aufgefallen war: Ich fühlte mich seltsam kindlich. Absolut unbeschwert und sehr närrisch aufgelegt. Ich frage mich, ob ich eine kindliche und/oder junge und/oder unerfahrene Seele habe.


Quelle: == meine erste OBE ==