Ungewöhnlicher Zoom

void - 02. Januar 2005

Was ist das Zoomen? Man reduziert das Sichtfeld und maximiert die Detailtiefe. Stimmt das wirklich? - Meistens, aber nicht immer.

Ich war mit S auf einem See. Wir unterhielten uns über die Ausmaße. Ihr See war viel breiter als meiner, obwohl wir auf dem gleichen standen. "Gut", dachte ich mir, "dann paße ich meine Wahrnehmung an. - Vergrößerung!" Nun passierte das folgende: der See und alles um ihn herum behielt seine räumlichen Koordinaten, aber die Übergänge bzw. Randzonen wurden stärker und kontrastreicher. Dies geschah ohne, dass sich die Anzahl der Dinge ändertet. Also die Anzahl der Bäume, Wellen usw. blieb konstant. Ich hatte lediglich das Gefühl plötzlich auf einer Wölbung zu stehen, was jetzt meine Koordinatenaussage auf 2 Achsen einschränkt. Die Wölbung flachte nach kurzem wieder ab.

Als wir noch vor dem See standen, fiel mir auf, dass die Ausdehnung von Wellenfront zu Wellenfront sehr lang war, während S einen spiegelglatten See sah. Das Phänomen war also schon vorher zu bemerken.

Jetzt beim Schreiben erinnere ich mich noch an eine andere Sache. Der Zoom auf ein anderes BW hat zur Folge, dass man sich an sich selbst heranzoomt. Damals wurde sogar das Sichtfeld UND die Detailtiefe vergrößert.

SG, fällt Dir noch mehr dazu ein?

Schlußfolgerung: Das Zoomen als eine Art des Sehens ist mit meiner Absicht verbunden. Das schließt das WAS- und WIE-zu-sehen ist ein. (die Binsenweisheit ist nun erklärt: "Man sieht, was man sehen will" *g*)

Viele Grüße

Thomas

Re: Ungewöhnlicher Zoom

rlx - 02. Januar 2005

(+)Zoomen ist für mich eine Eingrenzung des Wahrnehmungsfocuses, die nicht auf qualitativer, sondern auf selektiver Ebene geschieht. Mann selektiert damit die einzelnen Energiebündel und ordnet sie immer weiter -> "Ordnung in Chaos bringen" und das alles bei gleichbleibender Energieaufwendung für die Wahrnehmung. (-)Zoom ist dann genau das Gegenteil davon -> mehr Bündel bei gleibleibender Energieaufwendung und weniger "Ordnung im Chaos" dabei.

Das was du auf dem See getan hast, war für mich kein (+)Zoomen, sondern eine Erhöhung der Energie, die für die Wahrnehmung aufgewendet wird bei gleichbleibendem "Öffnungsgrad". Andersgesagt mehr "Ordnung im Chaos" bei gleichbleibender Energiebündelanzahl.

Die beiden Wahrnehmungsaspekten greifen dabei natürlich ineinander und erlauben eine fließende "Feinjustierung" der Wahrnehmung.

Re: Ungewöhnlicher Zoom

SG - 02. Januar 2005

>Jetzt beim Schreiben erinnere ich mich noch an eine andere Sache. Der Zoom auf ein anderes BW hat zur Folge, dass man sich an sich selbst heranzoomt. Damals wurde sogar das Sichtfeld UND die Detailtiefe vergrößert.

>SG, fällt Dir noch mehr dazu ein?

mir fällt ein das es bw ist welches zoomt undzwar mit dem werkzeug der aufmerksamkeit. das zoomen ist eine aktion der aufmerksamkeits-bewegung könnte man sagen. wenn ich meine aufmerksamkeit "zoome" dann wird das gesehende nicht grösser sondern meine wahrnehmung wird intensiver. ich könnte auch minus-zoomen dann hört das gesehene/gehörte/ertastete quasi auf zu exitieren, jedenfalls in meiner wahrnehmung

Re: da es dir gefällt setze ich noch 1nen drauf

SG - 03. Januar 2005

inner reportage (arte oder so) berichteten astronauten über ihre zoom-experimente im all von spaceshuttle aus

-der 1ne astronaut sah eisenbahnzüge, er sah autos, busse usw. er konnte alles exakt beschreiben was er sah. die Nasa überprüfte seine aussagen

-der astronaut hat nicht fantasiert

ps versuch mal aus 400km entfernung den schriftzug auf dem dach eines busses zu lesen - ohne fernglas natürlich

es klappt - keiner weiss wie, jedenfalls die nasaleute hatten keine erklärung dazu

Re: und weil ich grad im schwung bin - noch1en

SG - 03. Januar 2005

experiment:

label

- 1 auge zuhalten und umherschauen

- 0 auge zuhalten und umherschauen

goto label

bemerkts du die verzögerung bis es klickt - also es das bild stabil wird?

frage: was geschieht in der zwischenzeit - also während dieser verzögerung?

wenn du dies verstanden hast - dann hast du das zoomen verstanden, denn das zoomen basiert mE auf demselben prinzip

Quelle: Ungewöhnlicher Zoom