Astralreise zur Gilde der Schutzengellambda - 16. Dezember 2004 Prolog: (Ich lege mich mit tiefer Traurigkeit, ausgelöst von Liebeskummer schlafen, in der Hoffnung diese zu vergessen.) Mein Atem füllt die Leere, die sich vor mir erstreckt. Nun ist die Leere ein Teil von mir, sie ist verschwunden, verdrängt von meinem Bewusstsein, meinem Atem und meinen Gedanken. Zuerst ruht "das Ganze", dann fängt es an zu fließen, kleine Wellen bilden sich und erstrecken sich über einen klaren, kalten See (oder auch "das Ganze"). Ich bin ein Teil von diesem See und schwinge mit den kleinen, kreisrunden Wellen, die sich wie ein Spinnennetz über den See ausbreiten. Ich bin der See. Doch plötzlich ein Dammbruch. Das ganze Wasser fließt durch einen winzigen Sprung, der sich im Staudamm gebildet hat. Vielleicht ist dieser Staudamm ja eine Grenze, die mich von etwas trennt, was ich nicht mit Worten beschreiben kann, jedoch hat mein Bewusstsein eine Pforte in diese gewaltige Mauer gesprengt. Auf der anderen Seite angekommen fand ich mich in einer Landschaft wieder, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Vor mir erstreckte sich ein gewaltiger, in Nebel gehüllter, bewaldeter Bergkamm. Es war angenehm kühl, die Luft frisch und die Ruhe, die mich umgibt ließ mich erkennen, dass ich weit entfernt von jeglicher Zivilisation war. Die einzigen Geräusche, die sich ausmachen ließen, waren die, von irgendwelchen seltsamen Singvögeln und einem Bach, der schon seit tausenden von Jahren vor sich hin zu plätschern schien. Es war so ruhig und friedlich, man könnte sogar meinen das Gras wachsen zu hören. Ich befand mich nun vor dem kleinen Bach und schaute ihn mir ganz genau an. Kristallklares Wasser, das mit kleinen und großen, bemoosten Steinchen rang. Ich kniete mich hin tauchte meine Hände in das Wasser um mir etwas von dem Elexier zu trinken zu schöpfen. Noch nie zuvor verspürte ich einen so reinen Geschmack. Die Erfrischung hattte meine Bewusstheit enorm gesteigert. Plötzlich spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter ruhen. Etwas ängstlich aber auch erwartungsvoll drehte ich mich nach der Person um. Ein wunderschöner, junger Mann lächelte mich an und fragte:" Und wie schmeckt das Wasser?" Völlig in sein vollkommenes Gesicht versunken und nach Worten ringend antworte ich:" Unvergleichlich. Doch, wo bin ich hier?" Der junge Mann anwortet:" Du bist HIER (???), deine Sehnsucht muss der Schlüssel gewesen sein, von dir geht sehr große Traurigkeit aus." Von einem Moment auf den anderen, änderte sich sein Gesicht von dem anfänglich fröhlichen und schönen, in ein anmutendes, betrübtes. Auch wechselte seine Augenfarbe von der kristallenen Farbe, vergleichbar mit der Farbe des Bergbaches, in das dunkelste grün, das ich je in meinem Leben gesehen habe oder war ich nicht mehr am Leben? Sein Antlitz strahlte eine gewaltige Traurigkeit kombiniert mit einer so vollkommenen Schönheit aus, dass mir Tränen über die Wange rollten. Ich war gefangen in einem Zustand aus unbeschreibbarer Traurigkeit, gleichzeitig war ich jedoch auf eine gewisse Art glücklich. Es ist wirklich nicht in Worte zu fassen. Wieder lächelte mich der junge Mann an, nahm mich bei der Hand und sagte:" Komm, du bist nicht grundlos hier. Sicher ist der Bach ganz schön, doch will ich dir den archaiischen Tempel zeigen. Dann kannst du auch die anderen kennenlernen." Noch nie habe ich mich so geborgen bei einem anderen Menschen, bzw. einem anderen Mann gefühlt. Irgendwas verband mich mit ihm. Wir liefen eine Weile stillschweigend durch den alten Wald. Es dämmerte bereits, wurde nebliger und viel kälter. Irgendwann, waren jetzt nur Sekunden oder ganze Monate verstrichen?, erreichten wir eine ca 20 Meter hohe Mauer aus massivem Stein, in der Mitte ein gewaltiges, altes, hölzernes Tor. Immernoch händehaltend standen wir nun vor diesem Tor und betrachteten es ganz genau. Seltsame Schriftzeichen und in der Mitte ein Drudenfuss bedeckten es. "Wir sind angekommen, mein Name lautet übrigens Lahntas, doch haben Namen und Worte hier keine Bedeutung, Töne und Musik schon eher." sprach der junge Mann, Lahntas. Er ließ meine Hand los und trat ein paar Schritte zurück, senkte seinen Kopf, schloss die Augen und murmelte etwas in einer Sprache, die ich noch nie zuvor gehört habe. Verunsichert betrachtete ich die Szene und nahm nun genauere Notiz von meinem Begleiter. Er war hochgewachsen und recht drahtig, seine Haut war rein hatte eine gesunde Farbe. Er hatte entweder dunkelblondes oder hellbrauens Haar, die Farbe schien sich ständig zu verändern, jedoch waren seine mittellangen Haare stets von lockiger Art. Das Aussehen seines Gesichtes war so faszinierend und lässt sich auch nur schwer in Worte fassen. Nur soviel: Ich habe noch nie in meinem Leben so lange auf einen Jungen gestarrt. Er murmelte weiter seine merkwürdigen Worte, doch dann plötzlich, als er fertig war, schaute er auf und fixierte mich mit seinen "aufgeladenen" Augen. Ein Windstoß wehte durch die Büsche. Dunkelheit und ein gewisser Druck. Wir befanden uns nun hinter dem Steinwall mit dem hölzernen Tor. "ich hoffe ich habe dir keine Angst eingejagt, doch das gehört zu unseren Geheimnissen und ich weihe dich ein, wenn du soweit bist." Lahntas lächelte mich an, doch ich wusste wieder nicht was er gemeint hatte und mir fiel auch keine passende Antwort ein. "Nun das ist der Tempel, ist er nicht schön?" Mit einem fragenden Blick schaute er mich an. "Ja, ähhm er gefällt mir" stolperte es aus mir heraus. Ich weiß nicht was Lahntas gefühlt hat oder ob er überhaupt etwas fühlen konnte, doch ich hatte den Eindruck, dass ihn diese primitive, ja sogar verkrüppelte Antwort zufrieden gestellt hat. Auch in dem Innenhof des Tempels war es neblig, die kleinen behauenen Steinplatten, mit denen der Hof gepflastert war, waren nass und glitschig, doch fühlte ich mich zwischen diesen Mauern, die alte Geschichten aus längst vergangenen Tagen zu erzählen schienen, unbeschreiblich wohl. Ein paar, hochgewachsene, wunderschöne, rothaarige Frauen, in schlichte graue Roben gehüllt und trotzdem von edler Ausstrahlung schritten in kleinen Büchern lesend, ja völlig abwesend über den Tempelhof. Eine Frau blickte kurz auf, als Lahntas und ich an ihr vorbei gingen und schenkte uns ein Lächeln. Schamesröte muss mir in die Wangen geschossen sein, von einer so unglaublich schönen Frau beachtet zu werden. "Was lesen diese Frauen denn für Bücher?" fragte ich mit einer Spur von Verunsicherung. "Oh endlich hast du dich überwunden!" Spasste Lahntas und versetzte mir einen leichten Klapps auf den Rücken. "Diese Frauen und Männer sind Novizen und studieren. Meißt sieht man uns "das Buch der Verknüpfungen" lesen, - ein absolutes Muss, wenn man sich hier im Tempel zurechtfinden will." Wieder verstand ich ihn nicht, doch es überraschte mich auch nicht mehr. Naja, vielleicht hatte es was mit der Szene vor dem Tor zu tun. "Auch du kannst irgendwann Mitglied in unserem Tempel werden! Doch musst du zuerst diesen einen Satz (nicht-)verstehen: Schließe deine Augen, fülle die Dunkelheit mit Licht und lausche dem Gesang der Stille. Das ist der Schlüssel zu unserer Welt. Ich werde dich wieder abholen, dann kann ich dir das Reinigungsbecken oder die Bibliothek zeigen." Wieder lächelte er mich an und kniff mir in die Nase. Ich wache in meinem unaufgeräumten zimmer, neben meinen ungemachten Hausaufgaben auf und muss mich wieder mit dieser brutalen und traurigen Realität rumschlagen. Lambda - 17. Dezember 2004 ... aber wenn man die Geschichte so liest, sieht es so aus, als ob mir das wirklich passiert ist. Jedoch ist es nur eine Fantasie von mir, die aus dem innigen Wunsch entstanden ist, einem astralen Tempel beizuteten und eine astrale Ausbildung genießen zu können... Ich find die Geschichte trotzdem ganz gut, weil sie irgendwie in mir "drin ist", auch wenn ihr das jetzt nicht versteht, also mir kommts vor, als ob das wirklich mal passiert ist, ohne es als Astralreise oder luziden Traum bezeichnen zu wollen... void - 19. Dezember 2004 >Ich find die Geschichte trotzdem ganz gut, weil sie irgendwie in mir "drin ist", und das ist DER Punkt! M.E. hat Deine Geschichte einiges nützliches, so zb das *Verknüpfen*. Das Glücklich-sein und Traurig-sein kann nicht nur sequentiell erfahren werden, sondern tatsächlich gleichzeitig. Thomas/void PS: Wenn ich daran denke, nehme ich die Geschichte ins Ressort auf. Quelle: Astralreise zur Gilde der Schutzengel |