Mini-OBE

Ulli - 24. Juni 2004

Letzte Nacht hatte ich große Probleme mit dem Einschlafen (wie so oft in letzter Zeit). Obwohl es bereits 1 Uhr war, war ich noch nicht mal ansatzweise müde. Trotzdem ging ich ins Bett, da ich für irgendwelche Aktivitäten auch keine Lust mehr hatte. Nach unzähligen Drehungen, immer auf der Suche nach DER entspannten Position, dusselte ich auf dem Rücken liegend fast ein. Meine Arme hatte ich hinter meinem Kopf verschränkt. Häufig passiert es in genau dieser Position, daß meine Arme dann irgendwann ab den Schultern abwärts einschlafen. Meistens wache ich dann nachts auf und bemerke dieses sehr unangenehme Gefühl. Ich richte dann meinen Körper auf und meine Arme "schlabbern" einfach nur am Körper rum.

Gestern habe ich dieses Einschlafen der Arme jedoch im Wachbewußtsein mitverfolgen können. Ich war überrascht, wie schnell das von Statten geht. Von dem Moment des ersten Anzeichens, daß meine Arme einschlafen, bis zur totalen Unbeweglichkeit vergingen nicht mehr als 2 Minuten. Natürlich habe ich es auch darauf angelegt, daß meine Arme "taub" werden. Es war in dieser Situation ein Leichtes, die astralen Arme zu bewegen und über meinen Kopf - an den Ohren vorbei - nach vorne zu bewegen. Vor meinem Kopf habe ich dann einfach irgendwelche Bewegungen mit den Händen gemacht und auch versucht, mit dem linken Arm nach links zu meiner Frau zu greifen. Als ich dieses Vorhaben jedoch in Angriff nahm, konnte ich schon wieder das Kissen und meinen warmen Hinterkopf in den Händen spüren - schade. Da ich während dieses Szenarios geistig absolut wach war, habe ich natürlich versucht, mir kleinste Details zu merken. Das Erwähnenswertese daran war, als ich meine Hände von der Ausgangsposition Hinterkopf nach vorne schob. Ich wußte, daß ich dabei meinen eigenen Kopf durchringen würde - ein extrem schauderhaftes Gefühl. Trotzdem hab` ich es gemacht und ich spürte/hörte ein verstärktes "Rauschen", während ich mit den Händen an den Ohren vorbeikam. Kann gut möglich sein, daß ich es mir auch genauso vorgestellt hätte und daß es genau aus diesem Grund so und nicht anders eingetreten ist - wer weiß? Danach war ich wieder normal wach und irgendwann schlief ich ein. Ich weiß zwar, daß dies nicht unbedingt ein Erlebnis a`la "Umherschweben" ist, aber dennoch war es für mich seit langem mal wieder ein echtes Erlebnis, auf das es aufzubauen gilt.

Fazit:

- Ein längeres Erlebnis wäre schon deshalb nicht zustande gekommen, da ich mir die ganze Zeit über bewußt war, daß die Blutzufuhr meiner Arme unterbrochen ist und ich dies als "gefährlich/bedohlich/unangenehm" empfunden habe.

- Das ganze Erlebnis empfand ich währenddessen als äußerst unangenehm (obwohl nichts weh tat) - trotzdem konnte ich dem Drang nicht widerstehen, es dennoch zu tun, um weiter zu forschen.

- während des Erlebnisses (und das fällt mir jetzt erst wieder ein) hätte ich sämtliche anderen Gliedmaßen normal bewegen können - mit meinen Füßen hätte ich also kreiseln können, während ich mit den Armen "draußen" war.

- Merke: Beim nächsten mal versuchen, dieses Taubheitsgefühl der Arme auf den gesamten Körper umzuleiten bzw. noch warten, bevor ich mit den Armen versuche, Zauberstückchen zu machen.

Ulli


Hatte auch ne Mini-OBE

C-Rabbit - 24. Juni 2004

..Zumindest denke ich das.

Meine hatte sich gänzlich anders gestaltet: Ich war in der Musikschule. War zu früh dran, und mein Gitarrenlehrer war noch nicht da. Ich musste am morgen sehr früh aufstehen und war deshalb sehr müde. Rings aus den Zimmern um mich drang unterschieldichste Arten von Musik. 2 Stockwerke weiter unten in der Bibliothek hörte man einige Kinder. Das alles war sehr -naja, einschläfernd kann man net sagen, aber beruhigend. Ich hatte noch 10 Minuten, also schloss ich die Augen und dachte an nichts, hörte einfach nur der Musik zu. Im Hintergrund waren immer noch die Kinderstimmen zu hören. Mit einem mal trat ein Bild vor meine Augen, es war der Eingang zu Bibliothek, von schräg oben betrachtet. Im selben Augenblick wurde eine der Kinderstimmen ganz klar, sie sagte sowas wie "Papa, deine Brille". Ich sah im Eingang ein Kind seinem Vater nachlaufen. Das alles dauerte nur wenige Augenblicke, und die Musik aus den Zimmern hörte ich die ganze Zeit über. Ich schlug die Augen wieder auf(hatte ein benommenes Gefühl). Die Kinderstimmen waren wieder nur 'verschwommen' zu hören.

Das wars,bis dann

C-Rabbit


Re: Mini-OBE

PercyPan - 24. Juni 2004

Hallo Ulli,

ich möchte nicht nerven, aber das typische "Einschlafen" von Gliedmaßen kommt weniger von Minderdurchblutung, sondern durch Kompression von versorgenden Nerven. Man sollte es auch nicht übertreiben, da es durchaus zu dauerhaften Schädigungen kommen kann.

Viele OBEler sprechen auch von "Schlafstarre". So etwas gibt es gar nicht (es fühlt sich nur so an). Es ist ein HYPO(!!!)tonus und eher mit einer schlaffen Lähmung zu vergleichen.

Liebe Grüße

Percy


Re: Mini-OBE

Ulli - 24. Juni 2004

Hi Percy!

Warum meinst Du, daß Du nervst? Überhaupt nicht - im Ernst!

Das mit der Kopression von versorgenden Nerven ist aber die Folge von Minderdurchblutung (würd` ich mal so sagen).

Ich habe nicht behauptet, daß das Kribbeln der eingeschlafenen Gliedmaßen irgendetwas mit der Schlafstarre zu tun hat. Und daß man es nicht übertreiben sollte - dessen bin ich mir auch bewußt; das Kribbeln sehe ich eher als "Warnsignal".

Und daß die sog. Schlaf- oder OBE-Starre gar keine Starre ist, dürfte bekannt sein.

Viele Grüße

Ulli


Re: Mini-OBE

PercyPan - 24. Juni 2004

Hallo Ulli,

schön daß du die "Schlafstarre" ausführlicher beschrieben hast, mir fiel dieses Stichwort einfach zusätzlich ein (ein sogenannter "Klassiker"), der immer wieder auftaucht. Ich hatte mich im Forum dazu auch immer mal wieder geäußert.

Das Kribbeln ist keine Minderdurchblutung, das ist wirklich eine mechanische Kompression. Die Durchblutung in den Extrimitäten ist so aufgebaut, daß das Blut im seinen Weg findet (über Verbindungen - Anastomosen und über den BlutDRUCK). Z.B. Unterarm/Hand daumenseitig über Arteria radialis ellenseitig über Arteria ulnaris. Die Venen laufen sowohl oberflächlich, als auch in der Tiefe. Eine Minderdurchblutung ist auch farblich erkennbar. Nur "zentraler"/proximaler an der Oberarminnenseite kannst du die Durchblutung stark absenken, aber das schafft man ohne Hilfsmittel kaum (gut mechanisch geschützt nach außen hin).

Nervenfasern haben aber in dem Sinne keinen Leitungsdruck, sondern sind mechanisch leicht komprimierbar und dadurch auch irritierbar (Laienbeispiel "Musikknochen" - dort triffst du durchaus mal den Nervus ulnaris und kannst dann sein nervales Versorgungsgebiet spüren ohne Minderdurchblutung.)

Achte mal in Zukunft welche Bereiche der Hand kribbeln (ellenwärts oder daumenwärts). Und ich sag dir welcher Nerv das ist. Aus Anantomie- Kraftsporterfahrung weiß ich auch, daß der Nervus ulnaris gern auf Ellenbogengelenkhöhe aufgrund seiner Lage schnell mal zu stark komprimiert wird bei Beugung des Arms. Auch beim Abstützen mit flacher und um 90 Grad abgewinkelter Hand kannst du Nerven reizen und auf Dauer schädigen.

Liebe Grüße

Percy


Quelle: Mini-OBE