(Dietmar Dohmen, 2001)


Hallo Freunde


Ich komme gerade von einem etwas längeren Spaziergang mit meinen beiden
Hunden zurück. Dabei bin ich gedanklich (ich kann's nun mal nicht ausschalten)
die Forum-Postings der vergangenen 14 Tage noch mal durchgegangen.
Aufgefallen ist mir, daß die geschilderten Probleme und die Fragen fast alle
sehr ähnlich gelagert waren und sind. Schaut doch selber noch mal rein. Ob
Mac, Vera, Smember, AdA und, und, und, - alle kommen bis knapp davor und -
*schwupp* - aus die Maus!! Und bei mir selbst klappt's auch nicht jedes mal.
Manche unter Euch, z.Bsp. Smember, haben schon zig Methoden und Techniken
angewandt, aber trotzdem -NIX-!
Woran, zum Henker, mag das liegen?

Sooo, und jetzt komm' ich mal wieder mit so einem haarsträubenden
Vergleich/Beispiel, wie Ihr es inzwischen von mir gewohnt sein dürftet. Und das ist mir
gerade eben beim Stöckchenwerfen eingefallen. Mein jüngerer Retriever ist
vor ein paar Tagen 2 Jahre alt geworden. Als er 6 Monate alt wurde, sollte er
das Apportieren professionell erlernen. Wir besuchten viele Kurse und
Wochenendseminare, aber so richtig toll hat's nie funktioniert. Allerdings sind die
verschiedenen Aufgaben z.T. wirklich nicht einfach. So gibt es z.Bsp. die
sogenannte Freiverloren-Suche, wobei der Hund 10 versteckte Dummys in einer
bestimmten Reihenfolge aus einem unbekannten Waldstück zurückbringen muß. Dazu
kommen noch weitere erschwerende Bedingungen. Und, wie bereits gesagt, toll
war's nicht! Mein Aramis hat's manchmal gut gemacht, aber meistens stand er mit
dem Dummy im Maul irgendwo im Wald doof rum. Alle anderen Hunde waren längst
zurück bei ihren Herrchen, nur meiner steht mitten in der Pampa und guckt mich
mit fragenden Augen an. Und alles lacht!

Dieser Zustand veränderte sich monatelang nicht und ich hab' mal wieder, wie
ein besessener Fachbücher gelesen. Wenn mich etwas sehr interessiert, bin
ich absolut unnachgiebig und hartnäckig. Eigentlich lag die Antwort auf der
Hand (kann man nachher immer schön behaupten), aber so richtig AHA hat's erst
gemacht, nachdem ich Karen Pryor's "Positiv bestärken, sanft erziehen" gelesen
hatte. Karen Pryor ist eine amerikanische Verhaltensforscherin. Sie hat
viele, viele Jahre mit Delphinen gearbeitet, wobei sich ihre Methode besonders
dadurch auszeichnet, daß sie auf die Tiere keinerlei Druck ausübt und bereits
kleinste Erfolge positiv bestärkt. Und hierbei ist es ENORM WICHTIG, eine
komplexe Aufgabenstellung in möglichst kleine, sinnvolle Einzelschritte/Teilziele
zu zerlegen. Übrigens ist dieses Prinzip uneingeschränkt auf den Mensch
übertragbar, wie wir noch sehen werden.

Gut, Druck hab' ich auf meinen Hund auch nie ausgeübt, aber die Aufgaben
waren für ihn oft zu komplex, so daß er von selber, bei Erreichen eines
bestimmten Punktes, abgebrochen hat. Und das meinte ich vorhin mit, "die Antwort lag
eigentlich auf der Hand." Aramis hat die Aufgabe von selber in Teilziele
zerlegt und dann zu verstehen gegeben: " Bis hier hab' ich's gerafft, was danach
kommt mußt Du noch einmal erklären!"
Dieses Prinzip habe ich 3 Monate (und tu es noch) konsequent befolgt und bin
von der Wirksamkeit überzeugt. Und ich habe die Aufgabe NUR zerlegt. Aramis
apportiert, und zwar, nicht immer öfter, sondern IMMER!

Wie aber können wir OBLer davon profitieren? Nun ja, wenn ich die Postings
im Forum lese, sehe ich etliche Analogien zu den o.a. Problemchen. Wir legen
uns hin und erwarten nur noch das Endergebnis. Dabei üben wir häufig Druck
(wenn auch unbewußt) auf uns selber aus und werden schnell ungeduldig. Wenn's
dann nicht geklappt hat, sind wir am nächsten Tag nur NOCH ungeduldiger.
Das heißt, ein vernünftiger Plan muß her! Und der könnte folgendermaßen
aussehen:
Das OBE(R)-Ziel lautet natürlich immer gleich. Über tiefe Entspannung
(Probleme damit? Anette fragen!) den Körper in den Schlaf führen. Dabei
Aufrechterhaltung der Bewußtseinskontinuität unter GLEICHZEITIGER ,(Sven,...Recht Du
hast!...Dein Joda) konsequenter Stabilisierung des Bewußtseinsfokus`.
Die weiteren Einzelziele sind individuell zu definieren, weil sie sich von
den persönlichen Erfahrungen ableiten lassen sollten.
Ein Grobziel könnte zum Beispiel so lauten: Außerkörperlich einen bestimmten
Freund/Ort aufsuchen. Das Ziel kann nicht heißen: Ich will heute unbedingt
eine OBE haben. Und dieses Ziel darf auch nicht alle 2 Tage, wenn's nämlich
nicht klappt, gewechselt werden! Behaltet es für 6 Wochen im Auge! Vielleicht
gibt's auch erst ein neues, wenn es wirklich erreicht wurde. Allerdings,
wenn's nach 6 Wochen nicht funktioniert, sollte man überlegen, ob die Umsetzung
nicht eventuell doch zu schwer ist. Vielleicht reicht als Grobziel vorerst
auch, einfach nur rauszukommen und den Körper im Bett zu sehen! Das müßt Ihr
selber festlegen! Aber genau definieren, bitte!

Auf dem Weg dort hin benötigt Ihr eine Reihe von Zwischenzielen oder auch
Feinzielen, wie auch immer. Die könnten so aussehen: 10 Tage lang versuche ich
lediglich ein Höchstmaß an Entspannung zu erreichen. Sobald ich das geschafft
habe, breche ich den Versuch ab! Zum Abbrechen sage ich gleich noch etwas.
In den folgenden 10 Tagen nehme ich mir vor, den Bewußtseinsfokus möglichst
lange zu stabilisieren. Natürlich, nachdem ich tief entspannt bin. In den
nächsten 14 Tagen versuche ich in den Bereich der Prä-OBE-Phänomene zu gelangen.
Hab' ich die ersten Peaks erreicht, breche ich ab, und sei es noch so
verführerisch weiter zu machen!
Und erst, wenn diese zusammengesetzten Einzeltrainings erfolgreich
abgeschlossen sind, probiere ich das ganze Ding. Die Formulierung der Einzelziele
bleibt, wie gesagt, Euch überlassen, sollte aber exakt definiert sein!

Zum Abbrechen:
Es ist überaus wichtig, daß wenn ein Teilziel erfolgreich erreicht wurde,
abzubrechen, indem Ihr entweder in den Schlaf gleitet, oder aufsteht. Das hat
folgenden Sinn: Nur auf diese Weise behaltet IHR zu jedem Zeitpunkt die
Kontrolle über den Gesamtverlauf. Denn, ist es nicht häufig so, daß so ein kleiner
Rest des ,vernünftigen' Tag-Bewußtsein plötzlich und ohne Vorwarnung die
Notbremse zieht und Euch wieder zurückreißt? So nach dem Motto: Na,na, was machst
Du denn da Verbotenes. Das erlaub' ich aber nicht!
DAS aber, wollen wir nach Möglichkeit verhindern. IHR bestimmt über den
Fokus und den Verlauf. Wenn Ihr also regelmäßig bei Erreichen eines Teilerfolges
abbrecht, habt Ihr erstens den Versuch positiv abgeschlossen (= kein Frust!!)
und zweitens habt Ihr dem Tag-Bewußtsein gezeigt, wo der Hammer
hängt(*ggg*).

Und noch etwas:
Ihr werdet mit der Zeit schneller an's Ziel gelangen, weil Ihr auf
Bekanntes, sicher Erlerntes zurückgreifen könnt. Entspannung, Fokus etc. sitzen
ziemlich fest, weil's einzeln einstudiert wurde und Ihr nicht mehr plan- und
ziellos rumprobiert habt. Und wenn Ihr merkt, daß sich oben wieder einer einmischt,
dann bitte wieder sofort abbrechen. Geht wieder auf der Leiter ein Stückchen
zurück, bis an eine Stelle, die Ihr sicher beherrscht.

So, das war's für heute. Wollen doch mal sehen, ob man das nicht in den
Griff kriegen kann. Bei aller Technik, solltet Ihr natürlich das richtige Feeling
NIE aus den Augen verlieren, aber das war heute nicht das Thema.

Es grüßen recht herzlich


Aramis, Aaron und Dietmar



P.S.: Jetzt fällt mir aber auf, daß das bereits der zweite Beitrag ,mit
Hund' ist. Vielleicht sollte ich im Jenseits-Forum mal rausfinden lassen, ob ich
in einem früheren Leben eventuell ein kleiner, fetter, chinesischer Nackthund
gewesen bin. Kommt schon, sagt's mir!



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